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Megatrend Innovation: Chance in der Krise?

Ein vorsichtiger Blick in die Glaskugel zeigt: Vieles ändert sich. Und „das meiste haben wir dabei selbst in der Hand“, meint Werner Pamminger, Geschäftsführer der Standortagentur Business Upper Austria. Im Interview erklärt er, warum Innovation eine Lebensversicherung für Unternehmen ist. Und erzählt von neuen Ideen, die von kreativen Homeoffice-Köpfen in der Krise geboren wurden.

Innovation und Krise? Oder vielleicht sogar Innovation in einer Krise? Klingt ambivalent. Ob Globalisierung, Individualisierung, Gesundheit oder Mobilität. Immer im Zusammenspiel mit dem Megatrend Innovation haben sich diese Strömungen über die letzten Jahre entwickelt, Alltag und Wirtschaftsleben beeinflusst. Und Zukunftsprognosen ermöglicht. Doch wer hat schon Lust auf Veränderung, wenn die Zukunft plötzlich so ungewiss ist? „Kein Wirtschaftsforscher kann derzeit die echten Auswirkungen der Coronakrise prognostizieren. Dass es gravierende Folgen geben wird, sehen wir bereits jetzt“, sagt Pamminger. Also Augen zu und durch? „Die Hände jetzt in den Schoß zu legen und abzuwarten, dass jemand anderes oder der Staat es alleine richtet, funktioniert nicht“, so Pamminger. „Wir müssen selbst die entscheidenden Schritte setzen, um schnell und gut aus der Krise herauszukommen. Innovative Firmen kommen dabei besser durch wirtschaftlich angespannte Zeiten.“

Lebensversicherung Innovation

„Unsere Unternehmen am Standort haben immer schon gesehen, dass das Thema Forschung und Entwicklung die einzige Lebensversicherung für Krisenzeiten ist“, sagt Pamminger. Die Maßnahmen zur Eindämmung des Covid-19-Erregers werden zweifelsohne zu einer Rezession führen. Der bereits hohe Wettbewerbs- und Innovationsdruck werde, „wenn die Wirtschaft sich jetzt eintrübt, noch intensiver werden“. Die Strategie des Standortes Oberösterreich sei, sich inhaltlich und technologisch über Qualität und Funktionalität zu differenzieren. „Innovation ist und bleibt die Grundlage dafür“, so der Geschäftsführer der Standortagentur. „Unternehmen haben keine Wahl: Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sind Investitionen in neue Ideen unabdingbar. Manche Unternehmen tendieren mangels Liquidität natürlich dazu, weniger in Forschung und Entwicklung zu investieren, und verschieben geplante Innovationsaktivitäten.“ Doch wie kann man das in Coronazeiten verhindern? „Alle Hilfspakete der Regierung dienen jetzt einmal kurzfristig dazu, Liquidität und Überleben zu sichern“, meint Pamminger. Forschungs- und Entwicklungsförderprogramme würden normal weiterlaufen. „Das muss noch mehr kommuniziert werden. Sie bringen bares Geld in die Unternehmenskassa und sind in Krisenzeiten doppelt wertvoll.“

Innovationsbooster Homeoffice

Die eigenen vier Wände als kreative Schmiede? Funktioniert. Zahlreiche Innovationspläne sind in der Lockdownphase entstanden. „Es gab einen Run auf Innovationsförderungsprogramme, weil viele Ingenieure und Forscher im Homeoffice waren und dadurch mehr Zeit hatten, sich um neue Projekte und Ideen zu kümmern“, erzählt Pamminger. Vor allem der Medizintechnikbereich habe flexibel und schnell in der Krise reagiert. „Hier wurden auch Überlegungen angestellt, in andere Marktsegmentbereiche zu diversifizieren. Wir haben gesehen, wie aufwendig es war, Schutzausrüstungen, Geräte und anderes medizinisches Equipment zu bekommen. Unternehmen aus der Automobil- und Kunststoffbranche haben ihre Reinräume für Medizintechnikanwendungen geöffnet.“ Die Krise habe globale wirtschaftliche Abhängigkeiten bewusst gemacht, eine vermehrte Zusammenarbeit von Firmen und Branchen am Standort war spürbar: „Unternehmen wie die Goldhauben-Webe, Hager Job Fashion, Lenzing, Greiner oder SML sind spontan in andere Bereiche eingestiegen oder haben zusammengearbeitet, um medizinische Schutzbekleidung oder Hygieneprodukte zu produzieren.“ Die meisten Unternehmen sind aber trotz Krise ihrem Kerngeschäft in puncto Innovation treu geblieben.

„Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sind Investitionen in neue Ideen unabdingbar.“

Werner PammingerGeschäftsführer, Standortagentur Business Upper Austria

Resilienz und Flexibilität

Das große Learning aus der Krise? Resilienz und Flexibilität. Für Pamminger die wichtigsten Bewältigungsmechanismen einer Krise: „Resilienz für Unternehmen bedeutet, flexibel in Krisenzeiten handeln zu können. Hier haben wir aus der Coronakrise viel gelernt und gesehen, wie schnell manche Unternehmen auf Ausnahmesituationen und vermehrte Nachfragen reagieren konnten.“ Eine weitere Lehre aus der Krise kann bezüglich Single Sourcing gezogen werden: „Das Beziehen von bestimmten Waren oder Gütern über nur einen einzigen Lieferanten soll stärker vermieden werden. Wenn ich etwa nur einen Lieferanten in Bergamo habe, dann habe ich ein Problem, wenn dieser nicht mehr liefern kann. Wenn ich aber einen zweiten Lieferanten in Hamburg habe, dann habe ich Flexibilität.“ Als Standortagentur möchte man Zulieferanten wieder zurückholen und regionale Unternehmen besser vernetzen: „Bei einer kritischen Zulieferstruktur möchte man die Lieferanten wieder in der Nähe haben, um Ausfälle zu verhindern.“

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