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Nafta-Raum in Gefahr?

Kanada

  • Rang 22 wichtigster Warenexportmarkt für Österreich

Als amerikanisch mit einem Hauch europäischer Lebensart bezeichnet Christian Lassnig, Wirtschaftsdelegierter in Toronto, den kanadischen Unternehmergeist und ruft Firmen dazu auf, sich das zweitgrößte Land der Erde genau jetzt anzuschauen. Die kanadische Wirtschaft wächst wieder – mit 2,6 Prozent sogar überdurchschnittlich.

Der kanadische Dollar-Kurs mache Investitionen aktuell recht attraktiv. Das im September 2017 in Kraft getretene Freihandelsabkommen Ceta beschert den heimischen Firmen die Zollfreiheit für industrielle Produkte und fast alle Nahrungsmittel sowie einen vereinfachten Marktzugang. „Einen Partner in Übersee zu haben, dessen Markt sich praktisch zollfrei für einen erschließt und der gleichzeitig mit den USA und Mexiko verbunden ist – das ist eine Konstellation, die nur ganz wenige bis gar keine Märkte vorweisen können“, sagt Lassnig. Kanada und die EU haben sich dazu verpflichtet, den jeweiligen Markt für den anderen so gut es geht zu öffnen.

„In Kanada muss man alles bis ins Kleinste dokumentieren, Selbstverständlichkeiten gibt es dort nicht.“

Karl GroßalberMarketing- und Vertriebsleiter, Starlim-Sterner

Besondere Chancen sieht Lassning für Firmen in den Bereichen Klima- und Umweltschutz, erneuerbare Energien und öffentlicher Verkehr. Die Regierung investiert massiv in die Infrastruktur. Die Kanadier würden den Klimawandel relativ stark spüren und bei diesen Themen europäischer als ihre südlichen Nachbarn denken. 123 österreichische Unternehmen haben bereits eine Niederlassung in Kanada, vierzehn davon einen Produktionsbetrieb. Im Jahr 2016 exportierte Österreich Waren im Wert von knapp einer Milliarde Euro nach Kanada. In den vergangenen zwei Jahren investierten einige heimische Firmen in Kanada stark – darunter auch Starlim-Sterner. Der laut eigenen Angaben weltweit größte Verarbeiter von Flüssigsilikon vergrößert sein Produktionswerk elf Jahre nach der Eröffnung bis zum Herbst 2018 um das Zweieinhalbfache.

Einwanderer aus über 200 Ländern

Das Unternehmen mit Sitz in Marchtrenk erwirtschaftet mit weltweit fünf Produktionsstandorten 167 Millionen Euro. Die Automobilindustrie ist der größte Abnehmer, in Kanada wird zu rund 60 Prozent für den Life Science-Bereich produziert. „Wir beliefern große Medizintechnikunternehmen. Unsere Auftragsbücher sind voll“, sagt Marketing- und Vertriebsleiter Karl Großalber. Einer der Hauptgründe für Kanada als Produktionsstandort war das gut ausgebildete Personal – und Starlim-Sterner sei diesbezüglich auch nicht enttäuscht worden. Einzig die in Österreich durch die Lehre breit ausgebildeten Facharbeiter vermisse man.

Kanada ist mit Einwanderern aus über 200 Ländern eines der offensten und kulturell vielfältigsten Länder. Im Unterschied zu den Mitteleuropäern seien die Kanadier laut Lassnig geduldiger und freundlicher. Auch Großalber erlebt die Kanadier als sehr weltoffen, man müsse aber gewisse Kulturunterschiede akzeptieren, die man den Leuten im Unterschied zum asiatischen Raum etwa nicht gleich ansieht: „Die Kultur ist mehr amerikanisch als europäisch.“ Ausländische Investoren müssten laut Lassnig mit keinen Problemen rechnen: Es gebe keine langen Behördenwege. Die Kanadier seien offen für Geschäfte, würden schnelle, klare Entscheidungen treffen. „Da muss man nicht monatelang Klinken putzen.“ Mit Englisch und Französisch gibt es zwei Amtssprachen: „Mit Englisch alleine kann man den Markt nicht erobern.“ Großalber nennt als anfängliche Herausforderung das Erstellen von detaillierteren Aufzeichnungen: „Man muss alles bis ins Kleinste dokumentieren, Selbstverständlichkeiten gibt es dort nicht. Das mussten wir erst lernen.“ Schlussendlich hat Starlim-Sterner aber davon profitiert, weil die genauen Aufzeichnungen für das Werk in Österreich übernommen werden konnten und man sich damit jetzt etwa bei Mitarbeitereinschulungen leichter tue.

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