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„Wir haben eine besonders hohe Verantwortung“

Der Fleischverarbeiter Gourmetfein stellt Leberkäse, Wurst und Fleischwaren her – und setzt dabei sowohl beim Fleisch als auch bei den Futtermitteln zu 100 Prozent auf Regionalität. Garantiert wird dieser Ansatz mit einer eidesstattlichen Erklärung. Fleisch und Nachhaltigkeit – passt das zusammen?

Schweine werden in Österreich zu einem Großteil mit Soja gefüttert – und dieses wird oft aus Südamerika importiert. „Für die Plantagen muss Regenwald abgeholzt werden, es kommt zum massiven Einsatz von Glyphosat und zur Zerstörung von Natur. Anschließend wird dieses gentechnisch veränderte Soja noch um die halbe Erde nach Europa transportiert“, sagt Florian Hippesroither, Geschäftsführer von Gourmetfein, „Nachhaltigkeit sieht anders aus.“ Dennoch ist dieses Soja immer noch deutlich billiger als jenes aus Europa. „Die bittere Pille: Welche Futtermittel verwendet werden, muss in der Schweinemast am fertigen Produkt nicht gekennzeichnet werden.“ Gourmetfein geht einen anderen Weg – und der heißt: 100 Prozent Regionalität. „Unsere Landwirt:innen setzen nur Futtermittel aus Europa ein – dafür bekommen sie natürlich einen Aufschlag bezahlt.“ 80 Prozent des Soja stammen sogar aus eigenem Anbau.

Gourmetfein will Ökologie nicht nur am Teller, sondern auch in der Gesellschaft fördern. Wie passt dieser Claim zu einem Fleischverarbeiter, dessen Produkte trotz der hohen Ansprüche immer noch einen deutlich höheren CO2-Fußabdruck als vegetarische oder vegane Produkte verursachen? „Gerade in unserer Branche haben wir aus meiner Sicht eine besonders hohe Verantwortung, was Ökologie und Tierwohl betrifft“, erklärt Hippesroither. Dabei müsse die Produktionskette zur Gänze betrachtet werden. Von einer Schwarz-Weiß-Betrachtungsweise hält der Geschäftsführer nichts: „Die Wahrheit liegt immer irgendwo in der Mitte. Gerade in Fleischersatzprodukten sind immer wieder Zusatzstoffe enthalten, die aus der Fleischindustrie schon verbannt wurden.“ Fleisch werde immer Teil der europäischen Esskultur bleiben, es gehe darum, einen nachhaltigen Rahmen zu gestalten. Für Hippesroither bleibt Fleisch ein Genussmittel, das bewusst konsumiert werden sollte. 

Arbeit der Landwirtschaft wird sichtbarer 

Gourmetfein arbeitet mit 46 Schweinebauern und -bäuerinnen sowie 160 Rinderbauern und -bäuerinnen zusammen. „Mit ihnen ist in den vergangenen zehn Jahren eine enge Partnerschaft entstanden“, erzählt Hippesroither. Viele von ihnen seien selbst auf das Unternehmen zugekommen, wollten den regionalen Weg aktiv mitgestalten. Von welchem Hof genau das verarbeitete Fleisch stammt, können die Konsument:innen bei Gourmetfein am Etikett nachlesen. Ziel ist es, die Wertschöpfungskette zu hundert Prozent transparent zu machen. Hippesroither: „Dadurch wird die gute Arbeit der Landwirt:innen selbst wieder sichtbarer gemacht. Wir erleben, dass sie stolz darauf sind, wenn ihr Hof am Etikett genannt wird.“ 

Herkunftskennzeichnung für die Gastro? 

Mit seinem Ansatz hat der Familienbetrieb schon lange vor dem verpflichtenden Lieferkettengesetz eine verschärfte Version davon etabliert. „Was die Herkunftskennzeichnung betrifft, sind wir EU-weit definitiv unter den Vorreitern“, sagt Hippesroither. In Österreich müssen seit September 2023 Großküchen wie jene in Kantinen, Krankenhäusern oder Schulen die Herkunft des Fleischs ausweisen – andere nicht. „Aus meiner Sicht sollte diese Herkunftskennzeichnung als nächster Schritt auch für die restliche Gastronomie verpflichtend werden, damit die Konsument:innen selbst mündig entscheiden können, ob sie lieber das billigere Schnitzel mit Fleisch aus China essen wollen – oder die teurere Variante aus Österreich.“ 

Dass Gourmetfein die Kundschaft durch die steigende Zahl von Vegetarier:innen und Veganer:innen irgendwann abhandenkommt, befürchtet er übrigens nicht. „Im Gegenteil: Fleisch wird bewusster konsumiert, man schaut stärker auf die Qualität“, sagt Hippesroither. Das käme Gourmetfein mit seinem Fokus darauf, hochwertige Ware aus regionaler Erzeugung zu produzieren, zugute._

Herkunftskennzeichnung sollte auch in der Gastronomie verpflichtend werden.

Florian Hippesroither Geschäftsführer, Gourmetfein

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