Auf Holz bauen
Stabilität und die berühmte Handschlagqualität sind für viele KMU des Landes tragende Säulen eines betrieblichen Grundgerüsts. Das trifft besonders auf den etablierten Premiumhersteller Genböck Haus aus Haag am Hausruck zu. Für den Geschäftsführer Helmut Möseneder wird Holz zunehmend zum (Bau-)Stoff, aus dem wertsicherndes Eigentum für Generationen geschaffen wird.
Für einige Bauherr:innen stellt sich in Zeiten von steigenden Kreditzinsen die Frage einer verträglichen Finanzierung, sodass die Libelle der finanziellen Wasserwaage möglichst im Lot bleibt. Der erfahrene Bauunternehmer Möseneder hat schon viele Marktbewegungen mitverfolgt sowie Leitzinssätze steigen und fallen gesehen, während seine Firma mittlerweile über 3.000 Fertighäuser errichtet hat. Die aktuelle Gesamtlage in seiner Branche bewertet er als „herausfordernd, aber auch positiv“. Er ermutigt dabei alle „Häuslbauer:innen“ und jene, die es noch werden wollen: „Langfristig rechnet sich ein Eigenheim auf jeden Fall. Mit einem eigenen Haus schafft man Eigentum und Wohlstand. Da geht es auch um die Bekämpfung von Altersarmut.“ Immerhin würden sich energieeffiziente Fertigteilhäuser, also Passivhäuser oder sogenannte Plusenergiehäuser, in relativ schneller Zeit für seine Kund:innen amortisieren. Hierbei können Parallelen zu den immer öfter verbauten Photovoltaikanlagen gezogen werden.
Ökologische Vorteile sprechen auch für die Attraktivität des nachwachsenden Baustoffs Holz als denkbare Alternative zu herkömmlichen Ziegelsteinen. Das Naturmaterial bindet CO2 und speichert es so lange, wie es in den Häusern verbaut ist. Ein gewöhnliches Wohngebäude benötigt bis zu 60 Kubikmeter Holz, wobei eine Tonne Kohlenstoffdioxid pro Kubikmeter eingebunden werden kann. Darüber hinaus sei der Produktionsvorgang laut Möseneder überaus ressourcenarm und für die Hausbesitzer:innen entstehe durch die gute Dämmfunktion des Holzes ein hohes Energieeinsparungspotential sowie ein besonderes Raumklima. In diesem Segment erwartet sich Genböck Haus eine deutlich ansteigende Nachfrage in den nächsten Jahren.
Bei der Nachhaltigkeit wirken viele Themen wie Zahnräder.
Helmut Möseneder Geschäftsführer, Genböck Haus
Schlüsselfaktor Beständigkeit
Der heimische Premiumhersteller kommuniziert offensiv nach außen, dass er bei seinen Projekten gerne „g‘scheit“ vorgehen möchte. Möseneder definiert seine Corporate Identity folgendermaßen: „G‘scheit bauen heißt für uns maßgeschneidertes, hochqualitatives Bauen mit langlebigen Produkten!“ Darin inkludiert ist ein holistischer Produktlebenszyklus, der sich von der Planung über die Produktion bis hin zur Weiterverwendung für Materialien am Ende ihrer Nutzungsdauer erstreckt. Die Haager verwenden kein Styropor in der Fassade, sondern verbauen ein hochwertiges, hinterlüftetes System in diversen Ausführungen. Dies wirkt sich wiederum positiv auf den Recyclingprozess aus.
Ein zentraler Punkt der Firmenphilosophie von Genböck Haus zeigt sich zudem in der langjährigen Partnerschaft mit Mitarbeitenden und Kund:innen. Während der fordernden Pandemiezeit hielt sich der erfahrene Unternehmensgründer an all seine Preiszusagen und bewahrte seine Kund:innen dadurch vor negativen Überraschungen bei der Schlussrechnung. Durch den hauseigenen After-Sales-Service überprüft und wartet der 1987 gegründete Betrieb auf Anfrage „seine“ Wohnhäuser noch viele Jahre nach der Errichtung, um den Werterhalt und die Kundenzufriedenheit zu garantieren. Dieser Ansatz zeigt sich ebenso beim Humankapital des rund 90 Mitarbeiter:innen zählenden Familienbetriebs. Genböck-Angestellte sind durchschnittlich rund fünfzehn Jahre in der Firma aktiv, was in der Baubranche, wo stellenweise durchaus hohe Fluktuation herrscht, nicht allzu üblich ist. All diese Aspekte sprechen für die eingangs erwähnte Stabilität als gelebten Unternehmenswert. Stolz ist Möseneder auf einen seiner neueren Benefits: die Mitarbeiterfahrräder. Diese Maßnahme ermöglicht der Belegschaft Bewegung am Weg in die Arbeitsstätte sowie eine vereinfachte Bezahlung durch monatliche Raten. Das sei neben vielen weiteren Zusatzleistungen auch wichtig, um weiterhin ein geschätzter Arbeitgeber zu sein, was dem Unternehmensleiter zufolge aufgrund des omnipräsenten Fachkräftemangels in Zukunft noch viel wichtiger werden wird.
Adaptives Microhome als Alternative
Seine Microhomes, welche die Trends Flexibilität, Ökologie und Effizienz vereinen, sind ein weiteres Highlight für den Geschäftsführer. Die mobilen, individuellen Holzhäuser sprechen vor allem jene Kundenklientel an, die kompakt leben will, aber dennoch nicht auf Add-ons wie eine Sauna, Smart-Home-Lösungen oder ein Homeoffice verzichten möchte. Diese erweiterbaren Räumlichkeiten sind in maximal fünf Tagen aufgestellt und können alternativ auch für Ordinationen oder kleinere Geschäftslokale betrieblich genutzt werden. Wenn die Bewohner:innen nach einigen Jahren umziehen möchten oder das Objekt anderweitig verwenden wollen, kann es problemlos an einen neuen Standort transportiert werden. Möseneder weist darauf hin, dass sein Unternehmen schon frühzeitig auf dieses Thema aufmerksam wurde und sich folglich spezialisiert hat: „Wir haben da mittlerweile einen Know-how-Vorsprung!“ Seine Tochter lebt schon seit acht Jahren in einem dieser Microhomes und schätzt dessen Vorzüge. Der Vater kommt gerne auf Besuch und erfreut sich an der „großen Gemütlichkeit“ des Interieurs. Wie viele geschäftliche Gespräche darin bereits stattgefunden haben, bleibt allerdings ein Geheimnis._