×


Wir wollen dir schreiben ...

... und zwar pünktlich donnerstags.


Der Newsletter ist kostenfrei und kann jederzeit abbestellt werden.

Im 4/4-Takt durch Niederösterreich

Dass Österreich ein Land der Vielseitigkeit ist, ist bekannt. Doch wie schafft es das größte Bundesland, hervorzustechen? Eines ist klar: Jedes seiner vier Viertel überzeugt durch andere Qualitäten. Wir haben bei Macher:innen aus Most-, Wald-, Wein- und Industrieviertel nachgefragt und stellen ein paar wirtschaftliche, naturbelassene und nachhaltige Besonderheiten aus Niederösterreich vor.

Mostviertel

Im südwestlichen Niederösterreich im Bezirk Scheibbs erstreckt sich auf insgesamt 35 Quadratkilometern das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal. 2017 wurden 50 Prozent des Gebietes zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt. Im 2018 erbauten Haus der Wildnis in Lunz am See wird das Gebiet für Interessierte erlebbar. Nina Schönemann, Wildbiologin bei der Schutzgebietsverwaltung, erzählt uns von der Vision und den Zielen ihrer Arbeit.

Wie trägt die Schutzgebietsverwaltung mit ihren Projekten zur Vision des Wildnisgebietes bei?

Nina SchönemannDie Schutzgebietsverwaltung trägt wesentlich dazu bei, Antworten auf Fragen zu aktuellen Umweltproblemen zu finden und diese weiterzuvermitteln. Wir setzen aber auch viele Maßnahmen um, die direkt dem Klimawandel und Artensterben entgegenwirken. Beispielsweise haben wir vor Kurzem die Klima-Partnerschaft.at gegründet und bieten somit Unternehmen die Möglichkeit, ihre Umweltbelastungen zu kompensieren.

Worauf sind Sie in Ihrer täglichen Arbeit besonders stolz?

Nina SchönemannDass wir Schritt für Schritt immer mehr Flächen für den Erhalt der Natur gewinnen und das Bewusstsein dafür schaffen, weshalb das so wichtig ist.

Wir gewinnen Schritt für Schritt immer mehr Flächen für den Erhalt der Natur.

Nina Schönemann Wildbiologin und Assistenz der Geschäftsführung, Schutzgebietsverwaltung Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal

Wo herrscht besonderer Handlungsbedarf?

Nina SchönemannEs müssen unbedingt weitere Flächen geschaffen werden, auf denen sich die Ökosysteme vom Menschen ungestört entwickeln können. Solche Flächen liefern unter anderem einen wesentlichen Beitrag, um den CO2-Gehalt der Atmosphäre zu reduzieren, Biodiversität wieder zu steigern, den Zustand der Böden zu verbessern und weiterhin die Trinkwasserversorgung sicherzustellen. Dies muss jedoch zeitnah geschehen, da die Problematik einen hohen Zeitdruck zu handeln mit sich bringt.

Waldviertel

Das Waldviertel ist nicht nur Rückzugsort und Naturoase, sondern auch Heimat von einigen Unternehmen, die Tradition und Innovation miteinander vereinen. So auch von Sonnentor in Sprögnitz, das seit 1988 für seine biologischen Tees, Kräuter und Gewürze bekannt ist. Beim Unternehmen bezeichnet man sich selbst als „eigensinnige Andersmacher:innen“ und legt viel Wert auf ein Wirtschaften im Einklang mit der Natur. Gründer Johannes Gutmann verrät uns sein Erfolgsrezept.

Wie beschreiben Sie Sonnentor in einem Satz?

Johannes GutmannWir begeistern seit Beginn mit Biogewürzen und -kräutern und authentischen Geschichten.

Wie haben Sie es geschafft, im Waldviertel ein solch innovatives Unternehmen aufzubauen?

Johannes GutmannMit den Wurzeln fest in Bioerde und dem Kopf über den Wolken. Offen für Möglichkeiten, ohne Jammern und immer in Kooperationsabsicht.

Wir stecken mit den Wurzeln fest in Bioerde und sind mit dem Kopf über den Wolken.

Johannes Gutmann Gründer, Sonnentor

Was sind die ersten drei Dinge, an die Sie denken, wenn Sie „Waldviertel“ hören?

Johannes GutmannRuhe, naturbelassene Umwelt und träumende Steine, die auf Feld und Wiese in der Sonne liegen.

Wie kann es gelingen, das Waldviertel für Unternehmen noch attraktiver zu machen?

Johannes GutmannEs braucht einen besseren Anschluss an das internationale Breitbandnetz. Wir brauchen mehr Datenautobahnen statt neuen Straßen durch unsere Landschaft. Darüber hinaus sollten Unternehmen die Potentiale der Menschen mehr nutzen und ihnen interessante und sinnvolle Arbeitsangebote bieten. Wer als Erster begeistert, der bekommt auch zuerst die besten Leute.

Industrieviertel

Die Nähe zu Wien macht das Industrieviertel und im Besonderen den Wiener Speckgürtel zu einem außergewöhnlich attraktiven Standort für innovative Unternehmen. Nicht umsonst bezeichnet man die Region als Silicon Valley Österreichs. Wir haben mit Wolfgang Weidinger, Geschäftsführer des Industrial-Connectivity-Spezialisten Weidmüller, über die Vorteile der Region gesprochen.

Warum setzen Sie mit Ihrem Unternehmen auf den Standort Wiener Neudorf?

Wolfgang WeidingerGute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln – die Badener Bahn sowie die ÖBB in Mödling –, ein zentraler Verkehrsknotenpunkt – die Autobahnanbindung – und eine gute Infrastruktur in Form von Parkplätzen für Mitarbeiter:innen sind für uns als Vertriebsstandort in Österreich die hauptausschlaggebenden Argumente. Die Nähe zum Heurigengebiet ist auch ein Plus. (lacht)

Eine gute Infrastruktur ist für uns als Vertriebsstandort in Österreich ausschlaggebend.

Wolfgang Weidinger Geschäftsführer, Weidmüller

Wie tragen Sie mit Ihren Leistungen und Produkten zur Stärke des Standorts bei?

Wolfgang WeidingerWir setzen bei uns im Gebäude eine Photovoltaikanlage ein. Darüber hinaus haben wir sowohl ein Labor, um IoT und Automatisierungskomponenten zu testen, als auch einen kleinen Schauraum, in dem wir beispielsweise das Wire Processing Center (WPC) ausstellen können. Für Servicefälle verfügen wir über Leihgeräte im Bereich der industriellen Drucksysteme.

Was macht den Wiener Speckgürtel zum „Silicon Valley Österreichs“?

Wolfgang WeidingerIm IZ NÖ Süd sind zahlreiche Firmen angesiedelt. Ein Teil dieser Firmen beschäftigt sich mit Themen rund um die Industrie 4.0. Auch der Kontakt zu universitären Einrichtungen in Wien und Wien Umgebung sowie zu anderen Plattformen, zum Beispiel dem Mechatronik-Cluster oder dem Verein für Industrie 4.0, ist jederzeit möglich und stellt einen stetigen und guten Austausch dar.

Weinviertel

Viele verbinden mit dem Weinviertel dank seines Namens kulinarische Genüsse in Form von heimisch gereiftem und produziertem Wein. Doch das Viertel überzeugt auch durch seine Vorreiterrolle in Bezug auf erneuerbare Energien. Über 50 Prozent der niederösterreichischen Windräder befinden sich hier. Herbert Greisberger, Geschäftsführer der Energie- und Umweltagentur des Landes Niederösterreich, erklärt, warum das Weinviertel Vorbild für andere Regionen sein kann.

Warum setzt man im Weinviertel so stark auf erneuerbare Energien?

Herbert GreisbergerDas Weinviertel ist österreichweit ein Vorreiter beim Ausbau der Windenergie. Grund dafür sind die guten Voraussetzungen für eine optimale Windkraftnutzung und die hohe Akzeptanz der Energiewende in der Bevölkerung dank direkter und indirekter Beteiligung. Das Weinviertel hat eine lange Tradition in der Energiegewinnung und profitiert von den wirtschaftlichen Chancen einer regionalen Energieversorgung.

Was macht das Weinviertel zu einem Vorreiter in Sachen erneuerbarer Energie?

Herbert GreisbergerDie Vorreiterrolle ist in mehrfacher Hinsicht gegeben: Bereits 1994 wurde im Marchfeld mit der ersten größeren netzgekoppelten Windkraftanlage Österreichs ein Grundstein für den erneuerbaren Erfolgsweg in Niederösterreich gelegt. Auch bei der Solarkraft besteht im Weinviertel ein erhöhtes Interesse. Besonders hervorzuheben sind dabei die Photovoltaikanlagen mit Bürgerbeteiligung in den Weinviertler Gemeinden, aber auch das Zusammenspiel von Photovoltaik mit Windenergie etwa beim Aufbau von erneuerbaren Energiegemeinschaften.

Es ist wichtig, die Potentiale der Region zu erkennen und gemeinsam auszuschöpfen.

Herbert Greisberger Geschäftsführer, Energie- und Umweltagentur des Landes Niederösterreich

Wie gelingt die Umsetzung von erneuerbaren Energieprojekten im Rest von Niederösterreich?

Herbert GreisbergerDie Entwicklung im Weinviertel hat gezeigt, dass der Einbindung der Bürger:innen bei der Energiewende und der Unterstützung durch die Gemeinden bei der Umsetzung ein zentraler Stellenwert zukommt. Es ist daher ganz wichtig, die Potentiale der Region, egal ob Biomasse, Wasser-, Solar- oder Windkraft, zu erkennen und gemeinsam mit der Bevölkerung auszuschöpfen._

#Ähnliche Artikel

PR

Empowerment auf höchster Ebene

Ira Alber ist eine Powerfrau par excellence – wenn die 42-jährige Schweizerin den Raum betritt, nimmt sie diesen auch ein: Sie ist definitiv eine Macherin. Als Mehrheitseigentümerin und Geschäftsführerin der Schako Group, eines Familienunternehmens, ist sie am Boden geblieben und blickt mit Zuversicht auf die Herausforderungen, welche Buzzwords wie Nachhaltigkeit, digitale Transformation und die dynamischen, wirtschaftlichen Entwicklungen sowie New Work mit sich bringen.

Ein Geheimnis, das entdeckt werden möchte

Das Bergschlössl am Froschberg inmitten eines der ältesten botanischen Gärten Österreichs gibt es seit über dreihundert Jahren, war ehemals ein Privatwohnsitz und in den vergangenen Jahren Sitz der Limak Austrian Business School. Martin Siebermair und sein Team hauchen ihm nun neues Leben ein. Im Gespräch erzählt er uns von all seinen Ideen und Visionen für den besonderen Ort und darüber, warum es sich für Unternehmen und Privatpersonen lohnt, die Räumlichkeiten zu nutzen.

Auf den Mikrometer genau

Die Thalheimer RICO Group gehört zu den weltweit führenden Anbietern von Silikonspritzguss-Werkzeugen. Die strategische Ausrichtung soll sich auch nach der 100-prozentigen Übernahme durch die Semperit Gruppe nicht ändern, derzeit läuft ein Ausbau der Produktions- und Bürofläche.

Challenge accepted: green lifestyle

Die Menschen hinter nachhaltigen Startups sind oft risikobereit und gewohnt, sich gegen Widerstände durchzusetzen. Sagt Chefredakteur Martin Pacher und bringt diese mit seiner Onlineplattform „brutkasten earth“ vor den Vorhang. Über seine persönlichen Learnings, Unternehmen, die man kennen sollte, und darüber, wie die tägliche Beschäftigung mit Nachhaltigkeit, Innovation und den Menschen dahinter auf seinen eigenen Lebensstil abgefärbt hat.

Ein Tor in eine andere Welt

Die Schallaburg in Niederösterreich macht Geschichte lebendig und lädt ihre Besucher:innen schon seit fast 50 Jahren ein, sich auf Reisen zu begeben. Reisen durch eine Vergangenheit, die bis heute in die Gegenwart wirkt und einen prägenden Einfluss auf das individuelle Leben der Gäste hat. Wir begeben uns mit Geschäftsführer Peter Fritz auf eine ganz persönliche Führung durch das Gesamterlebnis, das die Schallaburg heute ausmacht.

Wenn sich Tradition mit Innovation verbindet

In Niederösterreich schaffen 109.000 Betriebe rund 820.000 Arbeitsplätze. Beinah ein Viertel aller Erwerbstätigen ist im industriellen Sektor beschäftigt. Was den Industrie- und Wirtschaftsstandort heute zur Schatzkammer für Talente und Wertschöpfung macht, erzählen uns Thomas Salzer, Präsident der Industriellenvereinigung Niederösterreich, und Stefan Graf, Geschäftsführer des Bauunternehmens Leyrer + Graf.

Eine Prise Lombardei

Eine 404 Kilometer lange Landesgrenze verbindet Österreich und Italien miteinander. Was die beiden Alpenrepubliken wirklich vereint, ist dabei mehr als die Liebe zur Kulinarik, gutem Kaffee und den umliegenden Berglandschaften. Zwei Nationen, eine Erfolgsgeschichte und wie sie diese weiterschreiben möchten.

PR

Endlich wieder Braustadt

Nach mehr als 40 Jahren wird in Linz wieder Bier gebraut. Die Brau Union Österreich lässt im ehemaligen Kraftwerk der Tabakfabrik die Marke Linzer Bier neu aufleben. Damit bedient das Unternehmen den Wunsch der Konsument:innen nach regionalen Sorten. Zu Besuch im neuen Herzen der Braustadt.

Selbstbewusst durch den Stresstest

In der kalten Jahreszeit erfreuen sich glänzende Eislaufplätze großer Beliebtheit. Einige müssen dabei aufpassen, die Balance zu bewahren und nicht zu stolpern. Ähnlich – spiegelglatt – verhält sich die momentane Marktlage für Betriebe. Schuld sind vielschichtige makroökonomische Einflüsse. Die stellen auch die exportstarke oberösterreichische Wirtschaft vor Herausforderungen. Wie man mit solchen Situationen bestmöglich umgeht, zeigen Branchenvertreter sowie ein Experte aus der Forschung.

Gelebte Regio-genial-ität

Sei es dank der traditionellen Brettl-jausen auf der Alm, der modernen Gastrokonzepte mit internationalen Einflüssen oder der klassischen Haubenküche – durch sie wird Öster-reich zu einem echten Genussland. Was dabei nicht fehlen darf, sind hochwertige Zutaten und Lebensmittel, am besten aus heimischer Herstellung. Und wo sind diese zu finden? Wir haben uns umgesehen und festgestellt: Geniale und regionale Konzepte lebt man …

„Ich hab‘ in den Spiegel geschaut und beschlossen: jetzt oder nie!“

Die Schwarze Soldatenfliegenlarve als Abfallentsorger und Rohstofflieferant, eine europaweite Lösung für digitale Signaturen, eine Wärmebatterie, die das Heizen emissionsfrei machen soll, und ein neues Verfahren zur Erkennung von Bauteil-Fehlern: Mit diesen Ansätzen wollen heimische Startups den Markt revolutionieren.

Vernunft und die Gefühlsebene verbinden

So trifft Felix Schober seine Entscheidungen am liebsten. Von seinem Großvater gegründet und über seinen Vater an ihn weitergegeben, leitet er seit mehr als 20 Jahren erfolgreich die Geschäfte der Schober Dienstleistungen. Was dabei trotz Generationenwechsel und Wachstum gleich geblieben ist: das Qualitätsversprechen des Traditionsbetriebs.

Steiermark – das Land der Erfindungen

Mit Investitionen in Höhe von 2,6 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung ist die Steiermark unangefochten auf Platz eins in Österreich. Da ist es wenig verwunderlich, dass die steirischen Unternehmen auch bei den Erfindungen im Spitzenfeld liegen.

Marchtrenk brummt. Als Wirtschaftsmotor.

Mehr als 500 Unternehmen haben sich inzwischen in Marchtrenk angesiedelt. Um den Wirtschaftsmotor weiterhin kräftig anzukurbeln, versucht das Standortmarketing die Unternehmer:innen gut miteinander zu vernetzen. Deshalb ging auch heuer wieder im Kulturraum Trenks der Wirtschaftsempfang über die Bühne.

Die DSGVO-Rockstars

Ein Unternehmen kann es sich heutzutage nicht mehr leisten, das Recht auf Datenschutz zu negieren. Das haben auch Robert Reitmann und Michael Traunau erkannt und mit ihrer gemeinsamen Expertise DataReporter gegründet. Das Unternehmen trifft mit seinen Angeboten den Puls der Zeit und befindet sich trotz der aktuellen Krisen im Wachstum. Die beiden Gründer geben Einblicke in ihr Erfolgsrezept.

Frankfurt: Das Tor zur Welt für Linz

Zweimal täglich geht es vom Linzer Flughafen ins rund 600 Kilometer entfernte Frankfurt/Main. Vor allem für die Wirtschaft ist die Verbindung von großer Bedeutung. Flughafendirektor Norbert Draskovits sprach mit uns über die Wichtigkeit dieser Strecke und darüber, wo die Reise künftig hingehen wird.

Starkicker tanken in Oberösterreich Kraft für die neue Saison

Fußballfans aufgepasst! Im Sommer tummeln sich wieder viele bekannte Profis in Oberösterreich. Vom aktuellen Europa-League-Sieger bis zum griechischen Serienmeister – sie alle holen sich die nötige Frische für das neue Spieljahr bei Trainingscamps in Oberösterreich. Warum eigentlich ausgerechnet hier? Und welche wirtschaftliche Bedeutung haben Buchungen von Spitzenvereinen für das Tourismusland?

Wenn das Büro zum Wohnzimmer wird

Der „Workspace Wels“ gehört zu den größten Coworkingspaces Österreichs. Für viele Eingemietete hat sich der Arbeitsplatz zu einem zweiten Wohnzimmer entwickelt, in dem gemeinsam mit Freund:innen gearbeitet, genetzwerkt und Freizeit verbracht wird. Die Coronakrise hat diese Entwicklung verstärkt – der Aufholbedarf an zwischenmenschlichem Kontakt ist groß.