Schon vor 30 Jahren haben Josefine und Norman Deiser mit ihrer Geschäftsidee Straßentransporte auf den Schienenverkehr verlagert. Nun möchte ihr Sohn Dominic weiter – wortwörtlich – auf Schiene bleiben und dafür sorgen, dass bei Eurotrans alle notwendigen Transportmittel reibungslos ineinandergreifen. Woran es liegt, dass auch die Übergabe reibungslos funktioniert? Wir fragen alle drei.
Eigentlich war Dominic Deiser erst ein Jahr alt, als seine Eltern, Josefine und Norman Deiser, das Unternehmen Eurotrans in Linz gründeten. Erinnern kann er sich trotzdem daran. Jedenfalls kommt es ihm so vor, als wäre er von der Stunde null an dabei gewesen. „Ich durfte im Unternehmen aufwachsen. Natürlich war ich nicht immer aktiv dabei, aber man kriegt mit, was zuhause gesprochen wird“, erzählt der heute 32-Jährige. Tatsächlich eingestiegen ist er in den Familienbetrieb schließlich im Jahr 2012. Und da habe er gemerkt, welche Vorteile es mit sich bringt, „wenn man schon von klein auf die Art und Weise mitbekommt, wie gearbeitet wird und wie das Business mit Logistik und Spedition läuft. Und wie die Industrie funktioniert.“
Was wäre heute im Unternehmen Eurotrans anders, wenn Ihr Sohn nicht in die Firma eingestiegen wäre?
Josefine DeiserDominic ist eine sehr positive Ergänzung, vor allem in den Bereichen Digitalisierung und Erneuerung der Logistik bringt er uns vorwärts. Er führt uns sozusagen in diese neue Welt. Als mittelständisches Unternehmen dachten wir ja zunächst: „Wir haben es bisher so gut gemacht, das wird schon so weiterlaufen.“ Aber da hat er uns neue Wege, neue Möglichkeiten aufgezeigt und setzt diese auch um. Klar gibt es davor die eine oder andere Diskussion, aber das ist ja auch gut so, das gehört in einer Familie dazu. Es gefällt mir, dass er vieles strategisch vorantreibt, das kommt unserem Unternehmen nur zugute.
Wie haben Sie die Aufgaben in der Familie aufgeteilt?
Josefine DeiserMein Mann und ich sind nach wie vor in der Geschäftsführung. Dominic ist seit Jänner 2020 in die Geschäftsführung aufgestiegen.
Norman DeiserWobei ich nur noch im Hintergrund agiere, sozusagen als Advisory Board. Ich bin nicht mehr im Tagesgeschäft tätig.
Dominic DeiserBei den Aufgaben übernimmt meine Mutter vor allem die Finanzen und ich kümmere mich um Personal, Marketing, Sales Development, Neukundenakquise und Bestandskundenbetreuung – gemeinsam mit unserem Team natürlich.
Wie ist das für das Team, wenn der Juniorchef nach und nach die Führung übernimmt?
Norman DeiserDie Verbindung zu den Mitarbeitern ist großartig, sie haben ein sehr großes Vertrauen in ihn.
Josefine DeiserUnsere Prokuristin ist jetzt seit 21 Jahren im Betrieb. Sie kennt Dominic schon seit dem Volksschulalter und hat ihn aufwachsen gesehen. Und jetzt herrscht hier aber trotzdem größter gegenseitiger Respekt. Er ist weder der kleine Bub noch der große Chef. Ich glaube, das liegt auch einfach daran, dass wir – trotz aller Härte in unserer Branche – auf einen familiären Charakter in der Zusammenarbeit innerhalb des Büros achten.
Wie haben Sie die – wie Sie sagen – Härte der Branche in der Vergangenheit erlebt und welche Herausforderungen bringt sie wohl in Zukunft?
Josefine DeiserWir können auf 30 erfolgreiche Jahre zurückblicken, wir konnten uns etablieren und weiterentwickeln. Die Herausforderung wird in Zukunft sein, sich in Zeiten der großen Globalisierung in unserer Branche zu behaupten. Wir werden sicher neue Wege beschreiten, uns breiter aufstellen müssen. Speziell die Logistikbranche wird uns noch sehr viel abverlangen. Wenn man zurückschaut: Es ist uns sicher auch nicht alles in den Schoß gefallen, trotzdem denke ich, dass es einfacher war.
Klar gibt es die eine oder andere Diskussion. Aber das ist ja auch gut so, das gehört in einer Familie dazu.
Josefine Deiser
Eigentümerin und Geschäftsführerin, Eurotrans
Dieser Mix aus Old School und New School lässt viel Gutes entstehen.
Dominic Deiser
Geschäftsführer, Eurotrans