×


Wir wollen dir schreiben ...

... und zwar pünktlich donnerstags.


Der Newsletter ist kostenfrei und kann jederzeit abbestellt werden.

Fill-versprechende Aussichten

Ein jährliches Wachstum von fünf bis zehn Prozent. Die bis 2020 formulierten Ziele in Bezug auf Wachstum werden zum Teil bereits jetzt übertroffen. Industrie 4.0 ist kein neuer Begriff, man beschäftigt sich bereits seit über zehn Jahren mit Themen aus diesem Bereich. Zu Besuch bei einem der größten Sondermaschinenbauer im deutschsprachigem Raum: das Familienunternehmen Fill in Gurten.

Gut eine Stunde dauert die Autofahrt von Linz in die kleine Gemeinde Gurten im Bezirk Ried im Innkreis. Das Navi lotst durch das flache Innviertel bis knapp an die deutsche Grenze. Ziel ist einer der größten Sondermaschinenbauer im deutschsprachigen Raum, der auch gleichzeitig der größte Arbeitgeber in der nur knapp über 1.000 Einwohner zählenden Gemeinde ist. Das mittlerweile von sämtlichen Wirtschaftstreibenden gebetsmühlenartig verwendete Stichwort „Fachkräftemangel“ drängt sich da sofort auf. Doch Andreas Fill, Geschäftsführer des seit 1966 bestehenden Familienunternehmens, gehört da nicht dazu. Überhaupt hält er nichts davon, Dinge schlecht zu reden: „Die Österreicher sind Weltmeister im Jammern: Die Jugend ist schlecht, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind schlecht und alle anderen sind Schuld. Man kann immer die Schuld woanders suchen, doch sollte sich jeder selbst an der Nase nehmen. Es gibt genügend österreichische Firmen, die beweisen, dass es geht.“ Und Fill ist eine davon, wie sich beim späteren Firmenrundgang zeigt.

In den vergangenen Jahren ist der Sondermaschinenbauer über alle Bereiche hinweg jährlich zwischen fünf und zehn Prozent gewachsen. Aktuell steht man vor dem Abschluss einer der größten Investitionswellen der 50-jährigen Firmengeschichte am Standort Gurten mit knapp 30 Millionen Euro. Es wurden nicht nur weitere Arbeitsplätze für Fill-Mitarbeiter, sondern auch Raum für neue Firmen und damit Chancen des Know-how-Transfers geschaffen. Denn Öffnung und Vernetzung mit anderen ist eines der Erfolgsrezepte von Fill, wie sich im Laufe des Gespräches mit dem 47-jährigen Geschäftsführer zeigt.

Sukzessiver Lernprozess

Mit Themen rund um Industrie 4.0 beschäftige man sich bei Fill bereits seit über zehn Jahren, als der Begriff noch gar nicht in aller Munde war. 2004 wurde das strategische Ziel formuliert, Maschinen in Richtung zustandsorientierter Standhaltung zu entwickeln und damit der Startschuss gegeben. Man beschäftigte sich mit Themen wie Sensorik und Datenanalyse: „Industrie 4.0 pur“, so Fill. Auslöser dafür waren die immer weniger planbar gewordenen Services: „Wir haben uns gefragt, wie man Mitarbeiter besser einteilen und die ungeplanten Einsätze reduzieren kann.“ Durch die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Kunden und Projektgrößen lerne man sukzessive dazu. Der Kunde bestimme, welche Daten er in punkto Maschinenverfolgung und Produktüberwachung haben will. Insgesamt gehe es in Richtung Just-in-time-Produktion, die Lieferzeiten werden kürzer und damit Industrie 4.0 immer wichtiger. Maschinen alleine zu liefern, sei heutzutage zu wenig, der Trend gehe zum Generalanbieter. „Der Kunde will einen Ansprechpartner von der Entwicklung bis zum After-Sales-Service.“

Fill sei aktuell auch nicht mehr mitten im Prozess von Industrie 4.0, sondern bereits ungefähr im letzten Drittel. „Der Prozess wird nie enden, aber bei unseren Zielen für 2020 haben wir bereits 75 Prozent abgedeckt.“ Das Thema erstrecke sich über den ganzen Lebenszyklus der Maschinen, beginnend bei der Simulation mit Echtzeit und Engineering sowie der virtuellen Inbetriebnahme. Herausforderungen seien aktuell das virtuelle Training und Maschinen so bedienerfreundlich zu machen, dass auch Nicht-Techniker sie bedienen können. „Der Mitarbeiter bleibt aber eine Fachkraft, er soll dadurch mehr Zeit für Kreativität und Produktverbesserung haben“, erklärt Fill.

Wachstum über Fachkräfte

Die Firma Fill wachse ausschließlich über Fachkräfte. „Wir finden diese auch, weil wir sehr viel im Bereich Kommunikation und Employer Branding machen“, so der Unternehmenschef. Es werde eine offene Unternehmenskultur gelebt, alle Mitarbeiter von der Führungskraft bis hin zur Reinigungskraft könnten zu jeder Tages- und Nachtzeit über ihr Handy Ideen zur Verbesserung ihres Arbeitsumfeldes liefern. Im gesamten Unternehmen gibt es seit zehn Jahren Gleitzeit – auch in der Produktion und bei den Lehrlingen ab dem sechsten Monat im Betrieb. „Die Mitarbeiter schätzen das sehr und es gab noch nie Probleme.“ Großgeschrieben werde auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Einstellung zur Arbeit ändere sich, Freizeit und Familie werden wichtiger und darauf müsse man als Firma reagieren: „40 Mitarbeiter haben im vergangenen Jahr Nachwuchs bekommen. Im Herbst eröffnen wir den Planet Filli Future für die Kinderbetreuung, um die Mitarbeiter bestmöglich zu unterstützen.“ Der Name für die Kinderbetreuungseinrichtung kommt vom firmeneigenen Maskottchen „Filli Future“ in Roboterform, das bereits die Kleinsten in die Welt von Fill einführt.

Jährlich werden rund 20 Lehrlinge aufgenommen. Probleme, diese zu finden gebe es nicht. Auf eine Lehrstelle kommen nach wie vor rund fünf Bewerbungen. „Es gibt Firmen, die einen massiven Mangel haben, aber die sind teilweise selber Schuld“, erklärt Fill. Diese würden nicht erkennen, wie wertvoll die Investition von Zeit in junge Menschen sei. Die Firma Fill bringt bereits Volksschulkinder mit Technik in Berührung, jährlich besuchen 600 Schüler den Betrieb bei Berufsorientierungstagen und es kommen 150 Schnupperlehrlinge. Fill ist auch eine von 20 Firmen, die sich im Personalnetzwerk Innviertel vernetzen. Aus diesem Zusammenschluss ist etwa vor zwölf Jahren die HTL Ried für Maschinenbau entstanden. „Vom ersten Treffen der Geschäftsführer bis zum ersten Schüler hat es nur zwölf Monate gedauert“, erklärt Fill, dass eine Zusammenarbeit von Firmen sehr viel bewirken kann. Die Region stärken will man auch mit der neu gegründeten Initiative „Hot Spot Innviertel“. Andreas Fill ist Sprecher der Initiative in der viertstärksten Industrieregion Österreichs.

Beschwerden über die nachlassende Leistung von jungen Menschen widerspricht Fill: „Von einer nachlassenden Begeisterung bei den Lehrlingen spüre ich überhaupt nichts. Unsere aktuellen Lehrlinge sind mindestens genauso gut wie die vergangenen beiden Generationen. Aus schlechten Lehrlingen mit Lernschwächen sind bei uns Spitzentechniker und Führungskräfte geworden.“ Andreas Fill sei selbst mit 16 Jahren kein Vorzeigekind gewesen und habe von Wochenende zu Wochenende gelebt. Erst später habe die Arbeit begonnen ihm Spaß zu machen. Damit Mitarbeiter gerne eine Leistung erbringen, müsse man ihnen den Sinn ihrer Aufgaben klarmachen und sie motivieren. Auch das Thema Führung habe sich in den vergangenen Jahren extrem verändert: „Es geht weg vom Fachspezialisten hin zum Coach.“

Keine Hemmnisse für Wachstum

Rund 50 Prozent der Mitarbeiter bei Fill sind Lehrlinge und ehemalige Lehrlinge. Als Sondermaschinenbauer brauche man Vollprofis für den Vertrieb. „Wir verkaufen keine Standardmaschinen aus dem Katalog, wir müssen Beraterleistung bieten“, erklärt Fill, dass der Großteil der Vertriebstechniker bei Fill ausgebildet wird. Mit 22 Jahren seien Fill-Mitarbeiter nach acht Jahren Ausbildung Spitzentechniker.

Die bis zum Jahre 2020 formulierten Ziele in Bezug auf das Wachstum seien zum Teil bereits jetzt übertroffen. „Wir wachsen aus eigener Kraft und wollen nicht von den Banken abhängig sein. Was wir bauen, finanzieren wir aus dem eigenen Cash-flow“, erklärt Andreas Fill. Er sieht derzeit auch keine Hemmnisse für ein Wachstum. „In der gesamten Fill-Gruppe ist noch viel möglich.“ Bei der Fill GmbH werde man sich bei 750 Mitarbeitern einpendeln, da dies eine Grenze für die Führung als Familienunternehmen sei und dann über Ausgliederungen und neue Strukturen nachdenken. Bei der Gründung der Töchterunternehmen in China und Mexiko sei man mit großen Kunden mitgegangen. Das Kundenportfolio werde laufend angepasst. Während Fill früher sehr stark für die Schiindustrie tätig war, ist das nun nur mehr eine ganz kleine Nische. Aktuell ist der Maschinenbauer bis zu 80 Prozent in der Automotivbranche tätig. Diesen Tätigkeitsbereich wolle man in den nächsten Jahren auf 60 Prozent reduzieren und sich noch breiter aufzustellen. Potential sieht der Geschäftsführer etwa in der Luftfahrt-industrie._

Fill GmbH

Gründung _1966

Sitz _Gurten

Geschäftstätigkeit _Maschinen– und Anlagenbau-Unternehmen für Bereiche Metall, Kunststoff und Holz für die Automobil-, Luftfahrt-, Windkraft-, Sport- und Bauindustrie; Weltmarktführer in der Aluminium-Entkerntechnologie, Gießereitechnik sowie Ski- und Snowboardproduktionsmaschinen

Mitarbeiter _680

Umsatz _120 Millionen Euro

Exportquote _über 90 Prozent

Töchterunternehmen _Seit 2015 eine Service- und Vertriebsniederlassung in China und Mexiko. In der gesamten Fill-Gruppe sind über 700 Mitarbeiter beschäftigt. Es gibt Beteiligungen bei kleineren Unternehmen im Bereich Bildverarbeitung, die Fill-Gruppe ist Mitbegründer eines kleinen Forschungsunternehmens in Deutschland und betreibt seit 2012 ein Kommunikations-unternehmen.

Was wir von Fill lernen können

Josef Kurzmann war über 30 Jahre lang in Führungspositionen bei international tätigen Unternehmen, zuletzt 23 Jahre lang Chef der über 6.000 Mitarbeiter der Schalungstechnik-Firma Doka und Vorstandsmitglied der Umdasch AG. Im Frühjahr 2014 hat Kurzmann das Unternehmen verlassen und unterstützt nun als Investor und Advisor mit seinem Unternehmen „Josef Kurzmann Beteiligung GmbH“ (JKB) mittelständische Unternehmen aus Mittelstand und Industrie im neuen Umfeld von Wirtschaft 4.0. Der 52-Jährige Unternehmer analysiert für uns Vorzeigeunternehmen, um aufzuzeigen, welches Innovations- und Wachstumspotential in vielen heimischen mittelständischen Betrieben steckt und wie das Potential besser genutzt werden kann. Er kennt die Herausforderungen und Chancen, aber auch Risiken von Wirtschaft 4.0 für mittelständische Unternehmen.

Die Firma „Fill GmbH“ hat das Thema Industrie 4.0 frühzeitig erkannt und ist international sehr erfolgreich. Wie gelingt es Unternehmen mit ähnlichem Potential, aktuelle Trends und Entwicklungen am Markt zu erkennen? _Ich beobachte, dass Unternehmen, die nahe am Kunden sind, sich deren Problemstellungen annehmen und sich mit diesen auch intensiv auseinandersetzen, intuitiv und sehr früh Trends und Entwicklungen erkennen. Und da ist sicher auch das Thema Professionalisierung des Vertriebs ein wichtiger Erfolgsfaktor: Firmen müssen vertrieblich gut aufgestellt sein. Es ist ein enger Kundenkontakt notwendig, um die Veränderung der Kundenbedürfnisse im Wandel dieser Zeit frühzeitig zu erkennen. Wie man am Beispiel von Fill sehr gut sieht, wird der Kontakt zu den Kunden immer wichtiger. Der intensive Austausch mit Kunden – speziell Leadkunden und herausfordernden Kunden – ist ein Garant für die am Kundennutzen orientierte Ideengenerierung im eigenen Unternehmen. Fill stellt die Kundennähe durch den Direktvertrieb, neue Vertriebs- und Service-Tochtergesellschaften und ihren Verkaufstechnikern sicher. Diese werden großteils im Betrieb ausgebildet, lernen alles von der Pieke auf und kommen so bestens ausgebildet zu den Kunden. So werden sie vom Kunden als Fachexperten akzeptiert.

Welche wichtigen Bereiche spricht Andreas Fill an, um den aktuellen Veränderungen am Markt standhalten zu können? _Andreas Fill skizziert deutlich, dass Hardfacts alleine in Zukunft nicht mehr reichen, um Kunden zu begeistern. Weitere Voraussetzungen sind der richtige Umgang mit den Mitarbeitern, Employer Branding, die psychosoziale Gesundheit im Unternehmen und die Unternehmenskultur. Eine offene, kooperative Unternehmenskultur mobilisiert das Kreativitätspotential zu jeder Tages- und Nachtzeit. Zusammen ist das die Basis für die authentische Markenkommunikation an Kunden und Stakeholdern. Arbeit und Freizeit gehen immer mehr zu einem Stück weit fließend über.

Stichwort Mitarbeiter: Es wird häufig vom Fachkräftemangel und der schwierigen Suche nach Lehrlingen gesprochen. Die Firma Fill macht in diesem Bereich sehr viel und bekommt ausreichend Bewerbungen für ihre Lehrstellen. _Auch im Bereich Employer Branding ist die Anpassung an die Digitalisierung wichtig. Die Jugendlichen wachsen mit vielen verschiedenen Medien auf und diese gilt es allesamt zu bespielen. Gutes Employer Branding basiert auf einer starken Marke, die durch unverwechselbares Corporate Design und Corporate Identity geprägt werden. Ein Personalist, der in seinem Büro sitzt und auf Bewerbungen wartet, wird den Mitarbeiterbedarf mit den geforderten Anforderungsprofil in Zukunft schwer decken können. Die Firma Fill lebt die Kommunikation und Öffnung aber nicht nur gegenüber Mitarbeitern, sondern auch Zulieferpartnern, externen Fachexperten, Ausbildungsstätten, Start-ups und Kunden beispielgebend. Und das Thema Netzwerk und Vernetzung wird gerade in Mitelstand und Industrie immer wichtiger.

Im Zuge der Wirtschaft 4.0 müssen Geschäftsmodelle verändert und angepasst werden. Welche alternativen Geschäftsmodelle wären in der Sparte Maschinenbau denkbar? _Eine Möglichkeit wäre „Pay-per-Part“, also nicht der Kauf der gesamten Anlage, sondern nur einzelner Sonderkomponenten. Ich denke da besonders an die Zulieferer der Automotivebranche, die bei immer kürzer werdenden Modellzyklen große Aufgaben zu lösen haben. Es gilt die ohnehin meist knappen Kapitalreserven in Vorwärtsstrategien zu investieren und nicht in oft schlecht ausgelastete Maschinen.

#Ähnliche Artikel

Ist das innovativ?

Diese Frage stellt man sich bei Fill Maschinenbau in Gurten ständig. Nur so könne man sich als Unternehmen weiterentwickeln, sagt Geschäftsführer Andreas Fill. Das gehe am besten im Austausch mit anderen Firmen oder Organisationen. Und am liebsten daheim im Innviertel, genauer gesagt in der zum 50-jährigen Firmenjubiläum eröffneten Event-Location, dem Fill Future Dome.

Die DSGVO-Rockstars

Ein Unternehmen kann es sich heutzutage nicht mehr leisten, das Recht auf Datenschutz zu negieren. Das haben auch Robert Reitmann und Michael Traunau erkannt und mit ihrer gemeinsamen Expertise DataReporter gegründet. Das Unternehmen trifft mit seinen Angeboten den Puls der Zeit und befindet sich trotz der aktuellen Krisen im Wachstum. Die beiden Gründer geben Einblicke in ihr Erfolgsrezept.

Oberösterreichisches Know-How im Kampf gegen Wasserknappheit

Ein kleines Unternehmen im oberösterreichischen Bachmanning produziert und plant Wasserrecycling-Lösungen, mit denen die UNO, NGOs und globale Konzerne wie Exxon Mobil die Versorgung ihrer Projekte in wasserarmen Gebieten sicherstellen. Neuestes Projekt der [Wastewater Solutions Group](https://www.wastewater.at/home/): Die Umsetzung einer vollbiologischen Abwasserreinigung für ein Krankenhaus im karibischen Inselstaat Trinidad und Tobago.

Und es geht doch anders.

Billiger geht immer. Unter diesem Motto produzieren viele Textilfirmen und wandern seit Jahren weiter ab – nach China und Indonesien geht es nun weiter Richtung Afrika. Dass es auch anders geht, beweist der Innviertler Sportmodehersteller Löffler seit über 40 Jahren. Wie, das erzählt Geschäftsführer Otto Leodolter bei einem Besuch am Firmensitz und Produktionsstandort in Ried im Innkreis.

Zukunft? Gewiss ungewiss!

Der Onlinehandel boomt. Das Geschäft der Firma Schwingshandl, die innerbetriebliche Logistikanlagen realisiert, ist deswegen möglicherweise in zehn Jahren ein völlig anderes. Die Gründe dafür und warum man sich in diesem Zusammenhang gerne mit einem Hersteller von WCs vergleicht, erzählen die beiden Eigentümer Enrico Larcher und Thomas Schwingshandl bei einem Besuch am Firmensitz in Holzhausen.

Von absurden Diskussionen und eingekehrtem Realismus

Der Industrieanlagenbauer Kremsmüller gehört zu den größten der Branche. Während der schwachen Wirtschaftsjahre wuchs das Unternehmen trotz negativen Branchentrends und investierte kräftig in den Firmensitz in Steinhaus. Nun gelte es, sich für den wirtschaftlichen Aufschwung zu rüsten. Bei welchen Themen es dafür eine Portion Pragmatismus und wo den notwendigen Realismus braucht, sagt Co-Geschäftsführer und Miteigentümer Gregor Kremsmüller bei einem Besuch beim Familienunternehmen.

Einkehrschwung in die Wachstumszone

Die goldenen Zeiten der Skiindustrie sind vorbei. Wurden vor 26 Jahren weltweit noch acht bis neun Millionen Paar Alpinski verkauft, sind es aktuell nur mehr rund 3,2 Millionen Paar. Dementsprechend hart wird um die Marktanteile gekämpft. Fischer Ski kämpft als letzter Skiproduzent Österreichs in Familienhand mit. CEO Franz Föttinger darüber, wie das Unternehmen nach einigen Jahren mit negativen Zahlen in einem stagnierenden Markt wieder in die Wachstumszone einkehren will.

Wenn Drohnen Kümmel pflanzen, …

… ist das kein KI-generiertes Zukunftsszenario, sondern gelebte Realität beim oberösterreichischen Forschungsprojekt „Digiherb“. Im Lebensmittel-Cluster der Standortagentur Business Upper Austria übernimmt dieses eine Vorreiterrolle und erforscht den Drohneneinsatz im Anbau von Blaumohn und Kümmel.

„Klein- und Mittelbetriebe sind das Rückgrat unserer Wirtschaft“

Nicht immer braucht es große Areale, um einen Firmensitz zu gründen. Das Unternehmen FE Business Parks setzt sich dafür ein, dass kleinstrukturierte Gewerbeimmobilien in Oberösterreich und darüber hinaus mehr Bedeutung gewinnen, und bietet seinen Betrieben den Freiraum, ihrer unternehmerischen Tätigkeit flexibel und individuell nachzugehen. Wie das gelingt und was für die Zukunft geplant ist, erzählt uns Thomas Brettenthaler, CSO und CMO, im Interview.

AufBAUarbeit im Abrissunternehmen

In seiner 60-jährigen Unternehmensgeschichte wurde aus einem kleinen Familienbetrieb ein Allrounder für Bau, Rohstoffe, Recycling und Transport: Hasenöhrl richtet den Blick auf einen kontinuierlichen Wachstumskurs. Die Augen müssen dabei stets wachsam sein, denn im Wachstum lauern auch Gefahren. Welche? Das weiß Geschäftsführer Karl Hasenöhrl.

Der Fels im Norden

Der Maschinenbauspezialist Nordfels in Bad Leonfelden treibt mit Unikaten die Automatisierung der heimischen Industrie voran und ist in den vergangenen Jahren – auch während der Coronakrise – stets konstant gewachsen. Ein wichtiger Grund für den Erfolg des Unternehmens ist eine Stärke, die normalerweise als Schwäche ausgelegt werden würde: die fehlende Spezialisierung.

Allen Widrigkeiten zum Trotz

Üblicherweise stellen wir in unserer Serie „Wachstum Mittelstand“ mittelständische Unternehmen vor und zeigen im Portrait, wie diese auf Chancen und Risiken der Digitalisierung reagieren. In dieser Ausgabe machen wir eine Ausnahme – aus gutem Grund: Das Welser Unternehmen DMAS setzt alles auf eine Karte und holt sogar seine Mitarbeiter aus der Kurzarbeit zurück, um den Digitalisierungsschub der Coronakrise für sich nutzen zu können. Die mutige Success-Story zweier Unternehmer, die sich am besten Weg auf dem Wachstum zum Mittelstand befinden.

Von schwächelnden Umsätzen und neuen Rasenflächen

Die Automobilindustrie befindet sich im Umbruch, ihre Umsatzzahlen schwächeln. Nicht unbedingt die besten Voraussetzungen für ein Unternehmen, das hauptsächlich diese Industrie beliefert. Warum sich Produktentwickler und Arbeitskräfteüberlasser Bitter aber keine Sorgen macht und warum man bei den allgemeinen Klagen über den Fachkräftemangel nicht dabei ist, erzählt Geschäftsführer Karl H. Landgraf bei einem Besuch am Firmensitz in Sierning.

Warum?

Von höher, schneller, weiter hatte Unternehmer Gerhard Filzwieser genug. Das Ergebnis: ein Industrieunternehmen mit einer völlig neuen Organisation mit dem Namen „Wurzeln und Flügeln“. Klingt etwas irreal. Ist es aber nicht, denn die Rede ist von einem erfolgreichen Kunststoffverarbeiter in Gaflenz mit knapp 100 Mitarbeitern und einem jährlichen Umsatz von 16 Millionen Euro.

Zusammen-Schweißen

1945 gründete Günter Fronius in einer Garage im oberösterreichischen Pettenbach ein kleines Unternehmen. Aus der Reparaturwerkstätte für Elektrogeräte wurde der weltweit tätige Technologiekonzern, der Batterieladegeräte, Solarelektronik und Schweißgeräte herstellt. Schweißtechnik-Spartenleiter Harald Scherleitner über die aktuellen Veränderungen durch Industrie 4.0 und was im Familienunternehmen selbst zusammenschweißen soll.

Von der Spenglerei zum Weltmarktführer

Das Wort Industrie 4.0 sucht man in der Strategie der Scheuch Gruppe vergeblich. Nichtsdestotrotz ist das Familienunternehmen aus dem Innviertel in vielen Bereichen seiner Geschäftstätigkeit von Emission Control Weltmarktführer und aktuell dabei, in allen wichtigen Industrieländern der Welt Fuß zu fassen. Der Familienbetrieb wächst kräftig. Einen eklatanten Fachkräftemangel gibt es aber trotzdem nicht.

Vollgas in die Zukunft

Die Autobranche steht vor gravierenden Veränderungen. Digitalisierung, Industrie 4.0 und alternative Antriebskonzepte sind die großen Themen, denen sich die Betriebe des automotiven Sektors jetzt stellen müssen. Der Zulieferkonzern Miba macht dies mit einer klaren Digitalisierungsstrategie. Vorstandsvorsitzender Mitterbauer über die dabei auftretenden Herausforderungen und was das Unternehmen bald mit Google und Facebook gemeinsam hat.

PR

Empowerment auf höchster Ebene

Ira Alber ist eine Powerfrau par excellence – wenn die 42-jährige Schweizerin den Raum betritt, nimmt sie diesen auch ein: Sie ist definitiv eine Macherin. Als Mehrheitseigentümerin und Geschäftsführerin der Schako Group, eines Familienunternehmens, ist sie am Boden geblieben und blickt mit Zuversicht auf die Herausforderungen, welche Buzzwords wie Nachhaltigkeit, digitale Transformation und die dynamischen, wirtschaftlichen Entwicklungen sowie New Work mit sich bringen.