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Seccon eröffnet erste Anlage

Seccon eröffnet erste Anlage

Das OÖ. Green Tech-Startup Seccon nutzt zukünftig die Abwärme aus bestehenden Industrieanlagen, um aus Abfall hochwertige Rohstoffe zu recyceln – faktisch CO2-neutral und nahezu ohne Qualitätsverluste. Im oberösterreichischen Pettenbach geht nun die erste Testanlage in Betrieb. Dort wird unter anderem aus gebrauchten Kaffeekapseln wieder Aluminium/Kunststoff und Bio-Dünger gewonnen.

Nachhaltige Recycling-Lösungen sind ein wichtiger Beitrag im Kampf gegen die Klimaerwärmung. Denn während weltweit die Müllberge rasant wachsen – bis zu 70% bis ins Jahr 2050 prognostiziert die Weltbank, werden gleichzeitig die Rohstoffe knapper. Eine Lösung für dieses Problem kommt aus dem oberösterreichischen Almtal. Das von Seccon entwickelte Verfahren gewinnt mit Verbrennung oder Pyrolyse Rohstoffe aus Abfall zurück, reinigt sie und macht sie optimal wiederverwertbar. Die Nutzung von Abwärme aus industriellen Prozessen macht das innovative Seccon-Recyling energieeffizient. Es ist somit nicht nur wesentlich emissionsärmer als bisherige Recyclingprozesse, sondern defacto CO2-neutral. In Pettenbach geht nun die erste Testanlage in Betrieb.

Eine Recyclinganlage für verschiedene Rohstoffe

Sämtliche Materialien – von Verbundwerkstoffen über Kunststoffe bis hin zu Klärschlamm und Aludosen und Kaffeekapseln – werden in ein und demselben Aggregat gereinigt und wiederaufbereitet. “Unser patentiertes Verfahren ist mit anderen Thermischen-Verfahren verwandt – es kann aber nicht nur für Kunststoffe, sondern auch für alle anderen Materialien zum Einsatz kommen,” erklärt Mitgründer Anton Secklehner. Einzig die Prozessparameter müssen angepasst werden. Die dazu nötige Energie ist ebenfalls ein Recycling-Produkt – und damit CO2-neutral: Denn um die hohen Temperaturen zu erreichen werden die ohnehin vorhandenen Abgase eines vorgelagerten, industriellen Prozesses – beispielsweise eines Zementwerkes genutzt.

Wirtschaftlichkeit trifft Green Deal

Damit ist das SECCON-Verfahren nicht nur ökologisch mehr als sinnvoll, sondern bietet für die Betreiber von Industrieanlagen auch einen ökonomischen Zusatznutzen: Es spart Kosten, verbraucht so gut wie keine zusätzliche Energie und bietet dabei eine Möglichkeit für eine weitere Diversifikation und Absicherung bestehender Industriestandorte. „Die Verbindung von Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit ist genau jene Kombination, die wir brauchen, damit sich im Kampf gegen den Klimawandel mehr bewegt", sagt CEO Jürgen Secklehner. Das Potential, dass seine Erfindung entfalten kann, sei hoch – denn Abfälle gibt es genauso wie industrielle Abwärme (etwa von Zementwerken) überall.

von links: Seccon-Gründer Jürgen Secklehner, Vopava-Wrienz (Montanuniversität Leoben), Beatrix Praeceptor, CEO Greiner Packaging International, Martin Prieler Vorstand ARA AG