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Industrie unter Druck – Sparte Industrie ruft zu Lösungen auf

Die Industrie steht unter Druck

„Unsere Industriebetriebe stehen im internationalen Wettbewerb immer stärker unter Druck. Je stärker dieser Druck auf die Industrie wird, umso stärker wirkt sich das negativ auf den gesamten Wirtschafts- und Industriestandort und letztlich auf die Beschäftigung aus“, führte Erich Frommwald, Obmann der Sparte Industrie der WKOÖ beim diesjährigen Medienempfang aus, und inspirierte zu neuen Lösungen.

Die schwache gegenwärtige Konjunkturlage, Unsicherheiten hinsichtlich der Energieversorgung sowie der ausreichenden Verfügbarkeit von qualifizierten Mitarbeitenden, gravierend erhöhte Lohnstückkosten, die mit der klimapolitischen Transformation verbundenen Fragen und nicht zuletzt die stark gestiegenen Zinssätze würden die Investitionstätigkeit der Industrie dämpfen, warnt Frommwald.

Er plädiert für ein gemeinsames sozialpartnerschaftliches Bemühen bei der Herbstlohnrunde der Kollektivvertragsverhandlungen – einerseits, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Industrie zu erhalten und andererseits, um den Wirtschaftsstandort Österreich sowie Arbeitsplätze und Einkommen abzusichern.

Erneuerbare Stromproduktion

„Seitens der Politik müssen jetzt endlich Meter gemacht werden bei der erneuerbaren Stromproduktion, denn bei dem aktuellen Tempo sind die ehrgeizigen Ziele 2030 völlig außer Reichweite“, ist Frommwald überzeugt. Österreich hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 den Stromverbrauch aus erneuerbaren Energien darzustellen. Die Sparte Industrie der WKOÖ unterstützt dieses Ziel, allerding stagniert die nationale erneuerbare Stromproduktion seit Jahren. In Summe ist eine deutliche nationale Zielverfehlung 2030 zu erwarten. Doch es sei wichtig, dass das Ziel erreicht wird, denn dadurch würde die nationale Resilienz erhöht und die Strompreise mittelfristig von fossilen Preiseinflüssen unabhängiger werden.

Klares Nein zu weiteren Steuern

Österreich ist laut Prognosen das Land mit der dritthöchsten Steuer- und Abgabenquote in der EU im Jahr 2023. „Neue Steuern würden den Standort schwächen“, so Frommwald. Die Sparte Industrie lehnt deswegen auch jegliche Formen von Erbschafts-, Schenkungs- und Vermögenssteuern entschieden ab.

Qualifizierte Fachkräfte benötigt

Sowohl bundesweit als auch in Oberösterreich wurden 2023 Beschäftigungsrekorde verzeichnet. „Diese Zahlen dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die schwächer werdende Konjunktur aktuell in steigenden Arbeitslosenzahlen zeigt. Der Arbeits- und Fachkräftemangel ist noch immer auf sehr hohem Niveau, die Teilzeitquote ist hoch und die Babyboomer-Generation nähert sich der Pension“, warnt Frommwald. Es brauche daher eine Vielzahl an Maßnahmen, darunter eine Hebung des Potentials weiblicher Fachkräfte, die Sicherstellung einer breitenwirksamen Vermittlung technischer sowie digitaler Grundkompetenzen sowie praxisnahe Regelwerke zur Akquise ausländischer Arbeits- und Fachkräfte.