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„Hast du gesehen, beim Figlmüller gibt‘s ein veganes Schnitzel.“

„Hast du gesehen, beim Figlmüller gibt‘s ein veganes Schnitzel.“

Sie wollen die Anlaufstelle für Proteinlösungen sein. Ob in Hähnchenbrustform – wie es die Kosument:innen bereits kennen – oder in einem komplett neuen Format. Das Hindernis? Die (Ess-)Kultur. Denn wir denken immer noch in Kategorien – Fleisch oder vegetarisch. Wir sprechen mit Planted-Mitgründer Pascal Bieri über Fleischersatz, Nachhaltigkeit und den CO2-Ausstoß.

2019 gegründet, erlebt das Unternehmen „planted.“ zurzeit einen wahren Höhenflug. Gerade erst wurde eine Finanzierungsrunde mit über 70 Millionen Euro abgeschlossen und die Produkte haben es in die österreichischen Supermärkte geschafft. Das vegane Wiener Schnitzel steht zudem bei der Wiener-Schnitzel-Institution schlechthin – dem Restaurant Figlmüller in Wien – auf der Speisekarte. Aber nicht nur das, zahlreiche Gastronomen reißen sich um die Produkte des Schweizer Lebensmittelherstellers: Ob in Zürich in der Kronenhalle, in Wien beim Figlmüller oder bei Tim Raue in Berlin – überall findet man Produkte von planted. auf der Speisekarte. Mitgründer Pascal Bieri ehrt das: „Das zeigt uns glaub ich einerseits, dass die Lokale bereit sind, für gute Produkte ihre heiligen Hallen offen zu halten und andererseits ist das für uns quasi ein Ritterschlag. Auch das Feedback aus den Küchen ist super wertvoll, um unsere Produkte immer besser zu machen.“

Doch ausruhen auf den Lorbeeren ist nicht, denn es wird bereits an weiteren Produktinnovationen getüftelt: den „Whole Cuts“. Damit sind größere Fleischstücke gemeint, wie etwa die vegane Hühnerbrust. Diese gibt es bereits im Restaurant von Tim Raue in Berlin zum Kosten. Derzeit wird sie nur in kleineren Mengen produziert, da die Herstellung kompliziert und aufwendig ist. Nächsten Sommer soll die Hühnerbrust dann auch in heimischen Supermärkten zu finden sein.

„Wir sind der Meinung, dass, wenn wir pflanzliche Alternativen machen, diese einfach verdammt nahe an das „Original“ rankommen müssen, um auch echte Fleischliebhaber zu überzeugen“, erzählt Pascal. Und diese Strategie hat Erfolg. Denn planted ist im DACH-Raum das am schnellsten wachsende Unternehmen für alternative Proteine. Das erklärt sich der Schweizer vor allem durch die kurze Zutatenliste: „Wir haben in unserem „Hühnerfleisch“ beispielsweise vier Zutaten drinnen. Bei uns findest du keine Aromen, kein Xanthan, keine Methylcellulose. Klar müssen wir, um einen Impact zu haben, die Produkte auch industriell auf einer großen Skalierung herstellen, aber wir machen es mit dem besten Produkt im Fokus.“

Das erklärte Ziel?

Die beste Adresse zu sein, wenn es um strukturierte Proteine geht. Und das möglichst nachhaltig. Das geht in Pascals Augen nur bei pflanzlichen Lösungen, da Fleisch an sich einfach nicht nachhaltig sein kann. „Wir wollen einen Impact haben. Den besten Geschmack, das nachhaltigste Produkt, das gesündeste Produkt. Dafür muss der Preis noch geringer werden, was derzeit noch nicht möglich ist, mich aber persönlich auch stört. Wir würden am liebsten viel günstiger sein als Fleisch aus Tieren.“

Das begeistert auch die Investor:innen. Eine Serie-B-Finanzierungsrunde konnte mit 70 Millionen Euro abgeschlossen werden. Diese Investitionen nutzt das Gründungsteam einerseits für den Produktionsausbau, um die Nachfrage lokaler und nachhaltiger zu bedienen. Andererseits um die Technologie hoch zu skalieren, damit Produkte wie die Whole Cuts in großen Mengen produziert werden können. Auch in das Team soll weiter investiert werden.

Gedankensprung

Fleischersatzprodukte bedeuten für mich_ das ist für mich ein falscher Name. Für mich sind es Proteinprodukte aus Pflanzen, weil Fleisch für mich nichts mit totem Tier zu tun hat, sondern mit Geschmack.

Ein eigenes Unternehmen ist_ täglich eine der größten Herausforderungen und gleichzeitig das größte Privileg.

So würde ich eine:n echte:n Fleischliebhaber:in von fleischlosen Alternativen überzeugen: Ich glaub ich würde es über das Probieren machen, würde etwas kochen, wenn ich die Möglichkeit dazu hätte. Ich würde es nicht moralisch machen, das hat keinen Sinn. Da muss man über geilen Taste gehen.

Lieber eine vegane Fleischalternative_ aus Nachsicht zu dir und deinem Körper, aus Respekt gegenüber der Umwelt und dem Tierwohl. Und weil es einfach besser schmeckt!

Mein Lieblingsprodukt von Planted ist_ wenn ich selber koche das pulled Pork, wenn ich beim Figlmüller sitze das Schnitzel.