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Von der Schulbank zum Firmenchef

Von der Schulbank zum Firmenchef

Nach der Schule und den Hausaufgaben geht es für Michael Thalhammer ins Büro. Der 18-Jährige führt bereits erfolgreich sein eigenes Unternehmen, gönnt sich dafür nicht einmal an den Wochenenden eine Verschnaufpause.

Michael Thalhammer steht vor einer Wand mit zahlreichen Post-its, gegliedert nach verschiedenen Kategorien und Stichworten. Der 18-jährige Schüler bereitet sich aber nicht auf die nächste Schularbeit vor. Nein, der Gunskirchner befindet sich in seinem Büro im Workspace in Wels. Bei den Notizen handelt es sich um „Spickzettel“, auf denen Kund:innen, Termine und Geschäftsbereiche für sein eigenes Unternehmen geschrieben stehen. Vor zwei Jahren startete Thalhammer mit seiner Firma Umano Marketing. Dabei darf in Österreich ein Unter-18-Jähriger gar kein Unternehmen gründen. Der Schüler der Mediendesignschule der Kreuzschwestern Linz fand aber dennoch einen Weg, mit seiner Jungunternehmer-Karriere durchzustarten. „Die Lösung war für mich, einer Genossenschaft beizutreten. Ich bin dort Mitglied und habe in dieser Genossenschaft mein Label, Umano Marketing. Ich bin über dieses Label Geschäftsfeldverantwortlicher und kann darüber meine Agentur führen“, verrät Thalhammer bei unserem Besuch. Bis vor zwei Monaten wickelte der Schüler seine Aufträge übrigens in einem Zimmer in seinem Elternhaus in Gunskirchen ab.

Wie wird man eigentlich schon so früh Chef eines Unternehmens? Thalhammers Karriere nahm bereits mit 14 Jahren ihren Lauf. „Ich habe damals begonnen, für einen Nachbarn Videos und Clips zu schneiden. Ich wurde dann an andere weiterempfohlen. Zwischenzeitlich war ich geringfügig in einer Firma angestellt, ehe ich den Weg in die Selbstständigkeit wagte“, sagt der Jungunternehmer.

Mir geht es gar nicht gut, wenn ich nicht viel zu tun habe

Michael Thalhammer

Mittlerweile erstellt er Werbefilme, entwirft Websites und betreut die Social-Media-Kanäle seiner Kund:innen. Für den Erfolg muss der Gunskirchner jedoch hart arbeiten und einiges investieren. Nach einem anstrengenden Schultag und der Erledigung der Hausaufgaben geht es für ihn am Abend noch ins Büro. „An zwei Tagen pro Woche bin ich lange in der Schule. Anschließend ist dann noch etwas Büroarbeit eingeplant. An den anderen Tagen versuche ich Gespräche und Treffen mit Kund:innen unterzubringen.“ Freie Wochenenden sind für Thalhammer ein Fremdwort. „Ich arbeite jeden Samstag und Sonntag. Natürlich ist es oft anstrengend. Aber ich mache meine Arbeit sehr gerne und ich bin auch der Meinung, mit meiner Tätigkeit etwas zu bewirken.“

Klassenfahrt keine Entspannung

Einen kurzen, fünftägigen Urlaub in Caorle mit seiner Freundin gönnt sich Thalhammer dann doch. Mit einem Schmunzeln fügt er aber gleich an: „Dieser lang ersehnte Urlaub ist eher die Ausnahme. An den letzten Urlaub kann ich mich gar nicht mehr richtig erinnern“, erzählt der Marketing-Profi, der damit aber kein Problem hat: „Mir geht es gar nicht gut, wenn ich nicht viel zu tun habe. Ich habe auch früher schon Sonntage gehasst, weil da in der Regel nichts zu tun war.“ Erst kürzlich war Thalhammer mit seinen Mitschüler:innen auf Klassenfahrt in Amsterdam. Auch wenn er meint, es sei cool gewesen, habe er sich nicht entspannen können. Denn im Gegensatz zu den Klassenkamerad:innen stand sein Handy kaum still. „Ich habe natürlich auch dort Anrufe von Kund:innen erhalten. Ein Angebot konnte ich aufgrund der Reise erst einige Tage später abschicken“, ärgert sich der viel beschäftigte Businessman ein bisschen.

Nach der Matura im kommenden Jahr ist für Thalhammers Freund:innen erst einmal Party angesagt. Nicht so für den Gunskirchner. „Ich kann mich nicht so einfach mal auf Europareise verabschieden und nach einem Monat wieder zurückkommen. Denn dann sind alle meine Kund:innen weg.“ Läuft es weiterhin so gut wie bisher, muss sich der Jungunternehmer darüber aber ganz bestimmt keine Sorgen machen …