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Wie man erfolgreich ein Tech-Startup aufbaut

Erfolgsrezept: Wie baut man ein erfolgreiches Tech-Startup auf?

Die Linzer Gitarren-App Fretello erhält etwa drei Millionen Euro Investment. Welches Rezept braucht es, um erfolgreich ein Tech-Startup aufzubauen? Das wollten wir von CEO und Co-Founder Florian Lettner sowie Berthold Baurek-Karlic, Präsident des European Super Angels Club und Managing Partner von Venionaire Capital, wissen. Einige der wichtigsten Tipps in Überblick.

1. Agil sein.

„Neuerungen sollte man schnellstmöglich mit Minimalaufwand gerade so weit implementieren, dass sie testbar sind“, sagt Lettner. Perfektionistisch einzelne Features ausarbeiten, ohne zu wissen, ob sie überhaupt benötigt werden, verbraucht Ressourcen. Lettner: „Wir haben das bei uns in der Anfangsphase gesehen, dass wir viel Zeit in Features investiert haben, die wir extrem cool fanden – den Nutzern aber völlig egal waren. Wenn man da ein Jahr reininvestiert, hat man ein Jahr verloren.“ 

 

2. Kunden verstehen.

Je besser man den Kunden versteht, desto schneller erreicht man den „Product Market Fit“ – und kann in die Testphase gehen .

 

3. Förderprogramme

Auf nationale Förderprogramme zurückgreifen. Aber: „Besser nur auf die Zuschuss-basierten Förderungen“, sagt Lettner. Der Grund dafür: Die österreichische Förderlandschaft ist international wenig bekannt. Fremdkapital jeglicher Form wirft international Fragen nach stillen Beteiligungen auf, das kann potentielle Investoren verunsichern.

 

4. Netzwerk aufbauen

Rechtzeitig mit dem Netzwerken beginnen. „Oft konzentriert man sich nur auf das eigene Produkt, vergisst aber, so früh wie möglich auf Veranstaltungen zu gehen und zu Investoren zu gehen, um Kontakte zu knüpfen“, sagt Lettner. Diesen Fehler kann Baurek-Karlic bestätigen. „Bei Investoren ist das Thema Vertrauen sehr wichtig – und dieses baut sich aus Investorensicht über Zeit auf.“ Der Personenkreis rund um den European Super Angels Club lernte das Fretello-Team etwa schon vor vier Jahren beim Film-, Medien- und Musikfestival South by Southwest (SXSW) kennen. „Damals hat es noch nicht gepasst, aber wir haben spannende Gespräche geführt – Jahre später ist es dann zu einem Investment gekommen“, erklärt Baurek-Karelic. 

 

5. Marktzugang sichern.

„Das ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für viele Startups“, sagt Lettner. Je nach Geschäftsmodelle unterscheiden sich hier die Zugänge stark. „Bei einem reinen Konsumentenprodukt hole ich mir über den Markt die Anteile, bei anderen Produkten muss ich etwa mit Strateg:innen zusammenarbeiten und brauche Lizenzen und Niederlassungen“, erklärt Baurek-Karelic. Zu schwer zugänglichen Märkten zum richtigen Zeitpunkt Zugänge bekommen, kann den entscheidenden Vorteil bringen.

 

6. Die richtige Unterstützung

„Man sieht durch die Bank, dass Unternehmen, die erfolgreich sind, ein starkes Advisory-Board haben. Bei guten Investoren geht es nicht nur um Kapital, sondern auch um zusätzlichen Mehrwert durch Know-how oder Netzwerk“, sagt Lettner.