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Giftköder ausgelegt! Tierschutz-Landesrätin hilft Hunde-Besitzern

Giftköder ausgelegt! Tierschutz-Landesrätin hilft Hunde-Besitzern

In Linz treibt derzeit ein Tierhasser sein Unwesen, legt Giftköder im Wasserwald aus. Tierschutz-Landesrätin Birgit Gerstorfer gibt nun Tipps, wie die Linzer Hundebesitzer ihre Lieblinge am besten davor schützen können.

Hundebesitzer:innen in Linz achten derzeit bei der täglichen Gassi-Runde ganz besonders auf ihre Vierbeiner. Der Grund: ein feiger Tierhasser treibt in der Landeshauptstadt sein Unwesen. Wie die Polizei warnt, wurden im Naherholungsgebiet Wasserwald mit Gift versetzte Wurst- und Fleischstücke gefunden. Ein erst vierjähriger Hund hatte einen solchen unbemerkt aufgeschnappt. Trotz rascher tierärztlicher Behandlung kam für den Vierbeiner jede Hilfe zu spät. Er musste eingeschläfert werden.

Ein Tier vorsätzlich zu vergiften, ist nicht nur grausam, das Auslegen von Giftködern erfüllt auch den Straftatbestand der Tierquälerei

Birgit Gerstorfer (Tierschutz-Landesrätin)

Tierschutz-Landesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ) zeigt sich ob der aktuellen Vorkommnisse empört. Sie sagt: „Ein Tier vorsätzlich zu vergiften, ist nicht nur grausam, das Auslegen von Giftködern erfüllt auch den Straftatbestand der Tierquälerei und ist mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren bedroht. Solange der Täter oder die Täterin noch nicht ausgeforscht ist, bitte ich alle Tierfreundinnen und Tierfreunde wachsam zu sein und verdächtige Beobachtungen oder Funde der Polizeidienststelle Kleinmünchen zu melden."

Ganz genau auf seinen Liebling achten

Die Landesrätin appelliert nun an die Besitzer, bei den täglichen Runden ganz genau auf ihre Lieblinge zu achten. Der Hund sollte nichts auflecken oder auffressen. Gerstorfers Tipp: "Bei vielen Hunden funktioniert es gut, ihn beim Gassigehen abzulenken (z.B. mit eigenen Hundefutter) und zu beschäftigen."

Ein spezielles Training mit dem Vierbeiner und positive Bestärkung, kein fremdes Futter aufzunehmen, kann erfolgreich sein. Auch wenn es keine absolute Sicherheit bietet, dass der Hund tatsächlich nichts aufnimmt.

In von Giftköder-Warnungen betroffenen Gebieten sollte man Spaziergänge mit dem Hund generell meiden. Wenn es aber nicht anders geht, dann sind Gassi-Runden nur an der Leine und mit Maulkorb zu empfehlen. „Wenn der Verdacht besteht, dass der Hund einen Giftköder aufgenommen haben könnte, ist es wichtig, schnell zu handeln und sofort einen Tierarzt aufzusuchen“, erklärt Cornelia Rouha-Mülleder, Tierschutzombudsfrau des Landes OÖ.

Typische Symptome

Die Symptome einer Vergiftung können je nach aufgenommenem Gift sehr unterschiedlich sein und sind nicht immer im ersten Moment erkennbar bzw. können erst nach einigen Tagen auftreten. Mögliche Symptome: starkes Speicheln, Zittern, Apathie (Teilnahmslosigkeit) oder starke Aufregung, Schwäche, Kreislaufprobleme (Kollaps mit Bewusstlosigkeit), Erbrechen, Durchfall, Blut im Erbrochenen, im Kot oder Urin, Atemstörungen oder übermäßiges Hecheln.

Was einige vermutlich nicht wissen: In keinem Fall sollte man den Hund zum Erbrechen bringen, da die Gefahr besteht, die Situation noch zu verschlimmern (etwa bei ätzenden Giften oder scharfen Gegenständen).

Werden Reste eines Giftköders gefunden, sollten diese unbedingt zum Tierarzt mitgenommen werden. Zudem ist es für den Veterinärmediziner hilfreich zu wissen, wann und wieviel von dem Gift aufgenommen wurde.

„Es ist traurig, dass immer wieder vor Giftködern gewarnt werden muss. Jeder Fall, bei dem ein Hund an einer Vergiftung schwer erkrankt oder stirbt, ist eine Tragödie, und ich appelliere an jeden, dies keinem Lebewesen anzutun“, sagt die Tierschutzombudsfrau.

Bleibt nur zu hoffen, dass der oder die Tierhasser:in vom Wasserwald bald geschnappt wird.