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Umsatzeinbrüche: „Viele KMU sind leider auf der Strecke geblieben“

Umsatzeinbrüche: „Viele KMU sind leider auf der Strecke geblieben“

71 Prozent der heimischen KMU-Landschaft beantragte Corona-Staatshilfen. Ein Drittel plant die Neubeantragung weiterer Hilfen. Das ergibt der „Mittelstandsbarometer Österreich 2021“ der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY.

Der Anteil der mittelständischen Unternehmen in Österreich, der die Coronakrise bisher mit einem blauen Auge überstanden hat, ist gering: Nur jeder siebte Betrieb (14 Prozent) spürt keine Auswirkungen. 64 Prozent verbuchen Umsatzrückgänge. Auch Bestellungen und Anfragen waren bei 50 Prozent der heimischen Betriebe rückläufig. Probleme mit der Lieferkette hatte gut jeder vierte Betrieb (28 Prozent).

Eine Krise hat nicht nur Verlierer, die Anzahl der Gewinner ist allerdings überschaubar: Sieben Prozent verzeichnen Umsatzzuwächse, acht Prozent konnte die Produktion von neuen Produkten aufnehmen. Das sind Ergebnisse einer Studie der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY, für die 800 mittelständische, nicht kapitalmarktorientierte Unternehmen mit 30 bis 2.000 Mitarbeitern in Österreich befragt wurden.

„Die Corona-Pandemie hat Schlag auf Schlag die heimische KMU-Landschaft durchgerüttelt und viele sind leider auf der Strecke geblieben“, analysiert Erich Lehner, Managing Partner Markets bei EY Österreich. „Wichtig ist der Blick nach vorne – Unternehmen brauchen eine klare Strategie für die Zeit nach der Krise. Österreichs Mittelstand ist von Innovation geprägt. Auf diese Stärke sollten sich Unternehmen jetzt besinnen und innovative Leistungen erbringen, die die Kunden sowohl vor als auch nach der Krise erwartet haben.“

Erholung in Aussicht

Derzeit geht die Mehrheit der Mittelständler (57 Prozent) davon aus, dass sich das eigene Unternehmen innerhalb eines Jahres von der Krise erholt haben wird. Ein Fünftel (24 Prozent) meint sogar, dass das in sechs Monaten der Fall sein wird. 34 Prozent erwarten, dass die Erholung länger als ein Jahr dauern wird.

„Die heimischen Mittelständler zeichnen sich vor allem durch Realismus aus und sind sich sehr wohl bewusst, dass die Veränderungen, die die Coronakrise mit sich gezogen hat, nicht von einen Tag auf den anderen rückgängig zu machen sind“, so Klaus Haberfehlner, Partner bei EY-Parthenon und Leiter des Bereichs strategisch-operative Restrukturierung. „Das Ziel muss es sein, gemeinsam mit der Politik an einem Strang zu ziehen, um die österreichische Wirtschaft wieder anzukurbeln.“

Ergebnisse im Überblick:

  • Zwei Drittel der mittelständischen Betriebe (64 %) beklagen Umsatzrückgänge durch COVID-19, nur sieben Prozent haben von Corona profitiert
  • Fast die Hälfte (45 %) rechnet mit weiteren Einbußen – speziell im Tourismussektor
  • Kurzarbeitsgeld als meistgenutzte staatliche Unterstützung 2020
  • 71 % beantragten staatliche Unterstützung, ein Drittel (33%) plant Neubeantragung weiterer Hilfen
  • Die Mehrheit (57 %) rechnet mit Krisenerholung innerhalb eines Jahres