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Damit es uns nicht wie den Landkarten geht

Wozu braucht das Industrieland Oberösterreich eigentlich Forschung? Die könnten doch die anderen betreiben, während sich die Oberösterreicher auf Produktion und Weiterverarbeitung konzentrieren. Wilfried Enzenhofer, Geschäftsführer der Upper Austrian Research (UAR), erklärt, warum das nicht der richtige Weg wäre.

Man kann nicht alles können. Warum also konzentriert sich Oberösterreich nicht rein auf Produktion und Verarbeitung?

EnzenhoferUm im globalen Wettbewerb nicht von rechts und links überholt zu werden, braucht es mitunter radikale Innovationen und dafür die Forschung. Ein Beispiel: Gedruckte Landkarten hätte man bis zur Perfektion weiterentwickeln können – in puncto Handhabung, Lesbarkeit und Druckverfahren. Das hätte allerdings nichts daran geändert, dass die Gattung der gedruckten Landkarten nahezu ausgestorben ist und man heute zum Beispiel mit dem Handy navigiert. Es reicht oft nicht aus, bestehende Produktionsverfahren nur zu verbessern. Denken wir dabei an die Möglichkeiten des 3D-Drucks, der viele herkömmliche Produktionsverfahren ablösen wird.

Welche Rolle spielt die UAR dabei und was macht sie eigentlich?

EnzenhoferDie UAR ist die Leitgesellschaft für Forschung des Landes Oberösterreich. Sie übernimmt viele Aufgaben, um sicherzustellen, dass in Oberösterreich an den richtigen Themen geforscht und erfolgreich gearbeitet wird. Dabei vertritt die UAR insbesondere die außeruniversitäre Forschung – das sogenannte UAR Innovation Network.

Wie schätzen Sie den Forschungsstandort OÖ im internationalen Vergleich ein?

EnzenhoferIn der aktuellen Auswertung liegt die Forschungs- und Entwicklungsquote bei 3,46 Prozent. Oberösterreich bewegt sich damit unter den führenden Industrieregionen in Europa. Aus globaler Sicht hat die Innovationsleistung der gesamten EU in den letzten Jahren immer mehr an Fahrt aufgenommen. Im weltweiten Vergleich belegt die EU den fünften Platz – nach Südkorea, Kanada, Australien und Japan. Österreich nimmt im Innovationsranking der EU laut European Innovation Scoreboard 2019 Platz neun unter den Strong Innovators ein.

Das UAR Innovation Network setzt seine Schwerpunkte auf innovative Werkstoffe, Informations- und Kommunikationstechnologien und Mechatronik. Dinge, die man in der produzierenden Industrie braucht. Kommen Bereiche, die auf den ersten Blick nicht direkt für die Wirtschaft „verwertbar“ sind, zu kurz?

EnzenhoferEs mag auf den ersten Blick möglicherweise so erscheinen, dass andere Bereiche zu kurz kommen. Wirft man aber einen zweiten Blick darauf, istdem nicht so. Nehmen wir als Beispiel Forschung zum Thema Künstliche Intelligenz im Bereich der Mobilität. Dabei geht es nicht nur um die Entwicklung der erforderlichen Technologien. In diesen Themenbereich fließen sozialwirtschaftliche, rechtliche und viele weitere Aspekte ein. Dabei wird stets eng mit Universitäten, Hochschulen und Unternehmen zusammengearbeitet – ein wesentliches Charakteristikum der außeruniversitären Forschung. Dabei ist jeder Player klar auf seine Kompetenzen fokussiert. Auch mit Kunst und Design wird zusammengearbeitet. Zum Beispiel arbeiten in einem europäischen Projekt Partner aus Deutschland, Spanien, Israel talien, der Schweiz und Oberösterreich an der Mode der Zukunft. Und das Know-how aus der Produktionsforschung ermöglicht auch, vielfältige Herausforderungen in der Medizintechnik zu bewältigen. Mit Technologien aus der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung werden etwa Schnelltests für Blutanalysen entwickelt oder Big-Data-Methoden werden für moderne Diagnosesysteme in der individualisierten Medizin herangezogen.

Upper Austrian Research

Zum UAR Innovation Network zählen 17 Forschungszentren mit insgesamt 1.000 Mitarbeitern. 1.500 Projekte mit rund 1.300 Kooperationspartnerschaften aus Wirtschaft und Forschung wickeln die Beteiligungsgesellschaften der UAR jährlich ab – diese Zahlen sprechen für die Innovationsleistung der Forschungszentren.

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