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Schon mal was vom Goldenen Schnitt gehört? Oder vom roten Punkt und der blauen Stunde? Und davon, dass man Regeln manchmal bewusst brechen sollte? Ein Interview mit Wilfried Eichlseder, dem Rektor der Montanuniversität Leoben, ist ein bisschen wie ein Crashkurs in Fotografie. Und eine abenteuerliche Reise in die Zukunft.

An und für sich kann es jeder. Man drückt auf ein kleines Knöpfchen und es ist im Kasten, das Bild. Und trotzdem sehen nicht alle Fotos so aus wie jene acht, die im Büro des Rektors der Montanuniversität an der Wand hinter dem schwarzen Ledersofa hängen. Seit 2011 leitet Wilfried Eichlseder die Geschicke der Montanuniversität und wurde kürzlich für eine dritte Funktionsperiode wiedergewählt. Die Fotografie faszinierte ihn schon immer, um aber richtig gute Bilder zu machen, brauche es Erfahrung, einen gut entwickelten Blick für schöne Motive und „man muss immer seine Ausrüstung dabeihaben“. Deshalb betritt der gebürtige Oberösterreicher sogar den Hörsaal stets mit einer seiner zwanzig Kameras. Während des Interviews versteckt er seinen Blick allerdings nicht hinter der Linse. Im Gegenteil. Er blickt zurück auf seine bisherige Karriere, auf seine vielen Reisen, die er in unzähligen Bildern festgehalten hat, und er blickt nach vorne. Darauf, wie die Digitalisierung die Welt verändert. Und was das für Österreichs Bildungssystem bedeutet.

Wenn man zum dritten Mal in Folge gewählt wird, dann macht man irgendetwas richtig. Was ist es, das Sie als Rektor so richtig machen?

EichlsederDas Wichtigste ist, dass die Universität erfolgreich dasteht. Aber was heißt erfolgreich? Zum einen haben wir die Anzahl der Studierenden gesteigert. Das ist deshalb wichtig, weil unsere Absolventen am Markt sehr gefragt sind, die Wirtschaft braucht Menschen mit diesem Know-how. Zum anderen ist die Forschung bedeutsam. Wir sind verpflichtet, neue Erkenntnisse zu liefern, die wiederum Grundlage sind für die Umsetzung in der Wirtschaft – daraus entstehen dann Innovationen.

Mit „wir“ meinen Sie die Österreicher?

EichlsederIch denke, wir müssen den Wirtschaftsraum immer im internationalen Kontext sehen. Wir müssen für Ausländer interessant sein, damit sie nach Österreich kommen. Und wir müssen wollen, dass unsere Leute hinausgehen, um sich in der Welt umzuschauen. Damit wir Netzwerke im Sinne unserer Wirtschaft und Wissenschaft bilden – Netzwerke, die auch dazu führen, dass wir in internationale Forschungsaktivitäten eingebunden werden.

Wieviele der Studierenden an der Montanuniversität kommen aus dem Ausland?

EichlsederCirca 18 Prozent kommen aus dem Ausland. Darunter sind die meisten Deutsche, gefolgt von Iranern. Leoben hat eine lange Tradition mit dem Iran, weil der Iran ein rohstoffreiches Land mit einigen Bergakademien und Erdöluniversitäten ist.

Sie bilden die Arbeitskräfte der Zukunft aus. Aber wie weiß man jetzt schon, was in Zukunft gebraucht wird?

EichlsederGanz ehrlich, wir wissen es nicht. Wir können es nur abschätzen. Dass die technische Entwicklung weiter voranschreitet, ist ohne Zweifel. Diese Entwicklung wird evolutionär und revolutionär passieren. Wir wissen mit Sicherheit, dass es einen Engpass in der Energieversorgung geben wird. Zwar gibt es immer mehr batteriebetriebene und wasserstoffbetriebene Fahrzeuge, aber wo kommt der Wasserstoff her, wo kommt der Strom her? Das wird das große Thema sein. Die einfachste Lösung wäre, ganz provokant gesagt, Atomkraftwerke aufzustellen. Aber das wollen die Leute nicht. Ein anderes Beispiel: In der Nordsee und in der Ostsee wird sehr viel Strom erzeugt. Mehr, als in Norddeutschland gebraucht wird. Aber man bringt den Strom nicht über die Leitungen nach Süddeutschland, weil es dann sofort wieder Einsprüche gegen die Leitungen gibt. Da dauert ein Genehmigungsverfahren wahrscheinlich 20, 30 Jahre.

Wie nahe ist man an einer dritten Lösung, die mehr Akzeptanz findet?

EichlsederWie nahe man ist, das kann man nicht sagen. Ich bin zwar überzeugt, dass der Mensch wieder eine Lösung finden wird, aber im Moment kann ich mir nur Wasserstoff in irgendeiner Verbindung vorstellen. Also nicht als molekularer Wasserstoff, denn der braucht zu viel Volumen, sondern eine Wasserstoffverbindung, die man transportieren und speichern kann. Das ist nämlich das Hauptproblem. Ein weiteres Problem, dessen Lösungssuche uns indirekt als Montanuniversität betrifft, ist die Überbevölkerung. Bis 2050 werden neun Milliarden Menschen erwartet. Die wollen versorgt werden. Und sie wollen eine Steigerung des Wohlstandes. Die Erfahrung in der Geschichte zeigt: Mit dem BIP steigt proportional der Rohstoffverbrauch. Das geht sich dann ganz einfach nicht mehr aus. Da bemühen wir uns um eine Lösung. Und ich bin überzeugt, wir werden als Montanuniversität etwas beitragen können.

Das werden sich auch andere Universitäten weltweit denken. Was braucht es, damit Innovation hierzulande geschehen kann?

EichlsederWenn ich es mir jetzt leicht machen würde, würde ich sagen: mehr Geld. An einem Beispiel erklärt: Wir haben hier in Leoben ein Rasterelektrodentransmissionsmikroskop. Das ist super! Damit kann man Atome beobachten, in Europa gibt es nur ein paar wenige davon. Bei den Chinesen steht eines neben dem anderen, die haben zig davon. Mehr Geld klingt also nach einer einfachen Lösung. Aber unterm Strich glaube ich, dass es vielmehr darum geht, die jungen Leute zu begeistern, dass sie überhaupt das Werkzeug, das dann geboten wird, in die Hand nehmen.

Wie kann man diese Begeisterung wecken?

EichlsederWir brauchen mehr Naturwissenschaften in der Schule.

Da werden jetzt nicht alle glücklich darüber sein.

EichlsederStimmt. Und dann kommt die Frage: Was müssen wir stattdessen reduzieren? Da wüsste ich auch eine Antwort, aber damit mach ich mir keine Freunde. Ich würde die Sprachen reduzieren.

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