×


Wir wollen dir schreiben ...

... und zwar pünktlich donnerstags.


Der Newsletter ist kostenfrei und kann jederzeit abbestellt werden.

Keine normale Erfolgsgeschichte

Es gab zwei Momente, in denen viele an einer Zukunft der Icon Wirtschaftstreuhand GmbH zweifelten. Zuerst nach der Wandlung von einer internen Steuerabteilung der voestalpine zum eigenständigen Unternehmen, später, als der mit Abstand wichtigste Kunde überraschend zur Konkurrenz wechselte. Beide Male ging die Icon sogar gestärkt aus der Krise. Wie ist das möglich? Die Geschichte eines ungewöhnlichen Steuerberaters.

Karl Mitterlehner erinnert sich noch genau an den Moment, als er 1993 erfuhr, dass sich die voestalpine stärker auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren und ihre interne Steuerabteilung auslagern will. „Mir war schnell klar – das ist jetzt die Chance meines Lebens“, sagt Mitterlehner. Der damalige Bilanzierungsleiter des Konzerns beschließt, die Mitarbeiter der aufgelösten Abteilung in ein neues Unternehmen zu überführen – und damit in eine damals sehr ungewisse Zukunft. Denn kaum jemand wusste, ob der Wandel von einer Inhouse-Steuerabteilung zu einer Steuerberatungsgesellschaft gelingen würde. Auch nicht die Mitarbeiter selbst. Von der geschützten Werkstätte im Großkonzern in ein kleines, neugegründetes Unternehmen? „Es war schwierig, sie vom Wechsel zur Icon zu überzeugen“, sagt Mitterlehner, „nach einiger Zeit sind die meisten aber mitgezogen.“ Größte Herausforderung in der Anfangsphase: das Vertrauen potentieller Kunden gewinnen. „Wir wussten, dass wir ein ganz spezielles Know-how haben, das mussten wir aber erst einmal auf den Markt bringen“, erzählt Mitterlehner. Die Hürde wird genommen: Dem neuen Unternehmen gelingt es in den ersten Jahren schnell, zahlreiche neue Kunden zu gewinnen, in den ersten zehn Jahren verdoppelt sich die Größe der Steuerberatungskanzlei.

Praxiserfahrung und Umstrukturierung

„Grund für den damaligen Erfolg war sicher unsere Kompetenz in grenzüberschreitendem Steuerrecht und die hohe Praxisorientiertheit in Fragen des operativen Geschäfts“, erinnert sich Mitterlehner. Dieses Know-how entstand schon in der Abteilung der voestalpine, die damals als internationaler Pionier unterwegs war, und wurde in der Icon durch gezieltes Stärkenmanagement ausgebaut. Die Vision damals und heute: der beste Begleiter für österreichische Unternehmen auf den Weltmärkten zu sein.

„Dort hat damals alles angefangen“, sagt der Geschäftsführer und deutet aus einem Fenster auf den „Blauen Turm“ – vom Aufenthalts- und Besprechungsraum ihres Büros in der Stahlstraße haben die Icon-Mitarbeiter einen guten Blick auf die Geburtsstätte des Unternehmens. Umso schmerzvoller dürfte der Anblick des Gebäudes und der Industrieanlagen anfangs gewesen sein, als die voestalpine Mitte 2017 entschieden hat, die Zusammenarbeit nicht zu verlängern. „Natürlich war das zuerst ein Schock“, gibt Mitterlehner zu. Mit einem Schlag brechen 20 Prozent des Umsatzes weg, die Mitarbeiter sorgen sich um ihren Arbeitsplatz. Die Geschäftsführung gibt sofort eine Arbeitsplatzgarantie heraus. Mitterlehner: „Wir haben uns damals vorgenommen, unsere Verluste an anderer Stelle wieder auszugleichen.“ Nicht nur das gelingt, sondern weit mehr: 2018 wird das erfolgreichste Jahr in der Unternehmensgeschichte, nach 2015 gewinnt man zum zweiten Mal den „Steuerberater des Jahres“ und geich beim ersten Antreten eine Auszeichnung als „Austrian Tax Firm of the Year“ bei den „ITR European Tax Awards“. Nach der Kündigung durch die voestalpine wurden in eineinhalb Jahren fünfzehn neue Arbeitsplätze geschaffen.

Wie ist das möglich? Die Grundlagen dafür wurden nicht erst während der Krise, sondern schon einige Zeit davor mit konsequenter Mitarbeiterorientierung gelegt. 2016 wählte die Geschäftsführung einen potentiellen Kreis junger Partner aus und beauftragte ihn damit, eine neue Unternehmensstruktur und eine operative Neuaufstellung zu entwickeln. Einer dieser potentiellen Partner, der in die Geschäftsführung aufsteigen wird, ist Günther Platzer. „Wir haben für die Neuaufstellung die bestehenden Strukturen verändert und neun hochspezialisierte Abteilungen geschaffen“, sagt Platzer.

Durch diese sogenannten Service Lines soll maximaler Austausch unter den jeweiligen Experten gewährleistet werden. Platzer kam erst 2010 in das Unternehmen, sein Weg ist durchaus ungewöhnlich. „Für jemanden wie mich, der von außen kommt, ist es nicht selbstverständlich, so rasch zum Kreis der Partner gezählt zu werden“, sagt er. Als ehemals Außenstehender hat er einen anderen Blick auf das Steuerberatungsunternehmen. „Auch wenn ein Übergabeprozess natürlich nie ganz einfach ist, ist man sehr behutsam damit umgegangen, verschiedenste Sichtweisen wurden gehört und sind eingeflossen.“ So funktioniere auch der Umgang mit den Mitarbeitern. Bei viele Beratern herrscht ein durchaus raues Klima – im harten internen Konkurrenzkampf wird mit einer gewissen Ellenbogentechnik versucht, die Ziele zu erreichen.

Keine Ellenbogentechnik

„Diese Dynamik wollten wir vermeiden, wir haben andere Umgangsformen entwickelt, die vernünftiges Arbeiten erleichtern“, sagt Platzer. Neben den üblichen Leistungen für Mitarbeiter seien vor allem die geistige Haltung gegenüber ihnen, die offene Kommunikation und die Freiheiten wesentlich, um qualifizierte Kräfte finden und halten zu können. „Wir haben am Arbeitsmarkt wenige Probleme, es gelingt uns gut, neue Mitarbeiter zu finden, unsere Fluktuation beträgt nur ein Drittel von jener der großen Mitbewerbern“, sagt Andreas Mitterlehner, Sohn des Gründers Karl Mitterlehner, der auch zum Kreis der jungen Partner gehört.

Für diese stehen gemeinsam mit der jetzigen Geschäftsführung auch in Zukunft viele Herausforderungen an. Besonders wichtig wird die Integration der zahlreichen neuen, jungen Mitarbeiter. Eines soll sich aber in absehbarer Zeit nicht ändern: „Unsere Stärke ist es, groß genug zu sein, um ein Unternehmen ganzheitlich zu betreuen, gleichzeitig klein genug, um persönlich zu sein“, sagt Karl Mitterlehner.

Wir wussten, dass wir ein ganz spezielles Know-how haben, das mussten wir aber erst einmal auf den Markt bringen.

Karl Mitterlehner Gründer, Icon

Icon Wirtschaftstreuhand GmbH

Mitarbeiter_ 75

Standort_ Linz

Bekanntheit_ Platz sieben in Österreich

1993_ Gründung durch Karl Mitterlehner

1997_ Stefan Bendlinger wird Partner

2000_ Max Panholzer wird Partner

2009_ Umzug in das neue Büro in der Stahlstraße

2015_ Steuerberater des Jahres: internationales Steuerrecht

2016_ Start Nachfolgeprozess und operative Neuaufstellung

2018_ Steuerberater des Jahres: Allrounder Oberösterreich

2018_ ITR European Tax Awards: Austrian Tax Firm of the Year

#Ähnliche Artikel

Vorhang auf für …

... #Auslandsaufenthalte, #Werbung, #Emotion, #Familie, #Recruiting. Ein Überblick über fünf Themen, mit denen Unternehmen ihre Marke auf dem Arbeitsmarkt positionieren.

Und plötzlich klingelt das ausländische Finanzamt ...

Der Weltwirtschaft geht es gut, österreichische Unternehmen nützen das und drängen ins Ausland. Dass im ausländischen Markt auch Steuern anfallen können, wird dabei von manchen mittelständischen Unternehmen aber vergessen, so die leidvolle Erfahrung der Experten der Linzer Steuerberatungskanzlei Icon.

Shopping zwischen Koi-Karpfen und Bobby-Cars

Mit der Tiroler Supermarktkette T&G wagte ein neues Unternehmen unlängst den Markteintritt in Oberösterreich – und entschied sich als Standort für die Shoppingcity Wels (SCW). Vor einigen Monaten war das Einkaufszentrum noch vom Leerstand geprägt, nun wird es langsam eng. Worin liegt der Erfolg? Eine Spurensuche.

Neue Studiengänge im Überblick

Auch dieses Jahr gibt es seit dem Wintersemester wieder einige Neuerungen an Österreichs Universitäten und Fachhochschulen. Auffällig bei den neuen Studienrichtungen: Der Schwerpunkt liegt klar auf den Zukunftsthemen digitale Transformation und Informationstechnologie.

PR

...Wir# brauchen diese Talente!! Unternehmensprofil: Hypo Oberösterreich

Menschlichkeit und Leistung, passt das zusammen? Bei der Hypo Oberösterreich passt das sogar sehr gut zusammen: Die Bank zählt nicht nur zu den erfolgreichsten Regionalbanken, sondern auch seit vielen Jahren zu den besten und beliebtesten Arbeitgebern Österreichs. 2007 war die Hypo etwa die erste Bank Oberösterreichs, die das staatliche Gütesiegel als familienfreundliches Unternehmen erhalten hat.

20 Fragen, die wir einem Steuerberater immer schon mal stellen wollten …

Christoph Harrer ist Standortleiter des Steuerberatungsunternehmens TPA in Linz. Und das mit Leidenschaft. Weil – und das mag überraschen – sein Beruf keineswegs trocken sei. Und durchaus ein hohes Maß an Kreativität verlange. Mit diesen und noch mehr Klischees räumt er auf, als wir ihm 20 Fragen stellen, die man vielleicht nicht jedem Steuerberater stellen kann. Aber Christoph Harrer beantwortet sie alle.

„Ein guter Steuerberater ist ein Art Co-PIlot“

500.000. So viele Skitourengeher sind in Österreich im Winter nach Schätzungen der alpinen Vereine unterwegs. Kurt Lassacher ist einer von ihnen. Das Bergaufgehen scheint ihm zu liegen. Auch beruflich hat er nun als Partner und Geschäftsführer der BDO Salzburg einen Gipfel erklommen.

PR

Erfolgreich isst gut!

Martin Podobri liebt Herausforderungen – und gutes Essen. KGG und UBG unterstützen ihn finanziell beim Aufbau seines Jausenservices „Die Jausenmacher“.

Von mehr Pop und Feedback-driven-Companies

Peter Karacsonyi, Gründer von Kape Skateboards, Josef Trauner, Schöpfer der digitalen Feedbackplattform Usersnap, und Newsadoo-Mastermind David Böhm gehören mit ihren vor bereits einigen Jahren gegründeten Start-ups wohl eher schon zum Urgestein der Szene. Das Funkeln in ihren Augen ist aber immer noch zu sehen, wenn jeder einzelne über sein Baby berichtet. Drei spannende Unternehmen im Porträt.

Einmal durchstarten, bitte!

Erfolgreich gestartet. Erfolgreich am Markt gelandet. Und nun? Wachsen, expandieren – am Ball bleiben! Thomas und Maria Reischauer begleiten seit über 30 Jahren Start-ups und Unternehmen. Ihre Erfahrungen zu Strategien und Maßnahmen für ein erfolgreiches Wachstum vom Start-up zum Unternehmen.

Die Musik der Zahlen

Als erste weibliche Vorstandsdirektorin in der 170-jährigen Geschichte der Sparkasse Oberösterreich hat Stefanie Christina Huber beruflich viel mit Zahlen zu tun. Was diese mit ihrer Leidenschaft für klassische Musik gemeinsam haben, wie sie für Harmonie in ihrem Team sorgt und welche Note sie in ihrer neuen Funktion hinterlassen will.

„Anfangs musste ich mich durchbeissen“

Andreas Mitterlehner ist seit vierzehn Jahren Generaldirektor der Hypo Oberösterreich. Im Gespräch lässt der 58-Jährige seine Gedanken über neue Gefahren für Banken, Kulturelemente in der Finanzwelt, nachgesagte Familienclans und Herausforderungen beim Berufseinstieg springen.

Was erfolgreiche Gründer anders machen ...

Zugegeben: Ob ein Unternehmen langfristig erfolgreich ist, hängt von unzähligen Faktoren ab, die der Gründer nicht alle beeinflussen kann. Trotzdem gibt es einige Strategien und Verhaltensweisen, die sich oft bei jenen beobachten lassen, die es geschafft haben. Zehn Punkte, die vielleicht den Unterschied ausmachen können.

Wie man (sich) abhebt.

Das zeigen vier Persönlichkeiten, die allesamt in neuen Führungspositionen vor großen Herausforderungen stehen. Und diese auf ihre eigene, oft unkonventionelle Art und Weise bewältigen wollen – denn sie haben sich vor allem aus einem Grund gegen andere Kandidaten durchgesetzt: Weil sie anders sind.

Huan yÍng. Herzlich willkommen!

Laakirchen und Kremsmünster sind nicht unbedingt der Mittelpunkt der Welt. Um aber weiterhin an der Weltspitze mitmischen zu können und entferntere Märkte besser bearbeiten zu können, muss es den heimischen Firmen gelingen, genau dort die besten internationalen Köpfe hinzubekommen. Personaler über die dabei auftretenden Herausforderungen sowie ein Chinese und ein Slowene über deren Integration in Laakirchen und Kremsmünster.

Und ab!

Ein Hippie im Geiste, der mit Ende 40 Brillen designt, eine Oberösterreicherin, die das It-Starlet Kim Kardashian und die Oscar-Prominenz mit falschen Wimpern versorgt und zwei junge Architekturstudenten, die einen mit Virtual Reality durch das zukünftige Zuhause führen. Wir haben wieder spannende Start-ups unter die Lupe genommen.

"Wir schaffen nicht mehr als drei Prozent Wirtschaftswachstum"

Sie sind wertmäßig Marktführer bei Holz/Alu-Fenster und Nummer Zwei auf dem Gesamtfenstermarkt. Josko Fenster und Türen mit Standorten in Kopfing und Andorf hat die zwei besten Jahre seiner Unternehmensgeschichte hinter sich. Doch der starke konjunkturelle Rückenwind birgt auch seine Tücken. CEO Johann Scheuringer junior in vier Statements darüber, wie er den Fachkräftemangel sieht, welche Bedeutung Employer Branding für Josko hat und warum man überrascht war, im Trend-Ranking zu den Top-Arbeitgebern Österreichs zu zählen.