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Tabakfabrik als High-Tech-Hobbyraum

Ein High-Tech-Hobbyraum für 8,2 Millionen Euro

3D-Drucker, CNC-Fräsen und Präzisionsmessgeräte: Die Grand Garage in der Linzer Tabakfabrik bietet Bastlern, Tüftlern, Schülern und Studenten ab Ende Februar niederschwelligen Zugang zu Hochtechnologie. Finanziert wird das Projekt von einer privaten Stiftung und der öffentlichen Hand.

Hämmern, Bohren, Flexen – derzeit wird auf der laut Bürgermeister Klaus Luger „schönsten Baustelle von Linz“ noch vergleichsweise grobschlächtig gearbeitet. Am 28. Februar öffnet die Grand Garage ihre Pforten, die auf einer Fläche von insgesamt 4.000 Quadratmetern eine „praktisch-haptische Innovationsstätte“ für Robotik, Metalltechnik, Elektronik und Informatik bietet, wo sich „Ideen materialisieren können“, wie der Initiator und Geschäftsführer Werner Arrich es formuliert. Hier sollen Privatpersonen, Schüler und Studenten Zugang zu Maschinen haben, die sonst nur an Universitäten und in den Forschungsabteilungen großer Unternehmen anzufinden sind.

Ein 3D-Drucker um eine halbe Million Euro, eine ebenso teure CNC-Metallfräse, ein 180.000 Euro teures Präzisionsmessgerät, das bis auf 100 Nanometer genau messen kann: Insgesamt 8,2 Millionen Euro werden in den High-Tech-Hobbyraum im ehemaligen Magazin (heute Bau 3) der denkmalgeschützten Tabakfabrik investiert. Der Großteil davon, nämlich 7,2 Millionen Euro, stammt von der gemeinnützigen Future-Privatstiftung des Welser Logistikunternehmens TGW, eine Million Euro kommt vom FWF-Fonds. Die laufenden Kosten von 1,6 Millionen Euro jährlich sollen nur zu einem geringen Teil durch die vergleichsweise niedrigen Mitgliedsbeiträge der Besucher kommen (Schüler zahlen zum Beispiel nur 15 Euro pro Monat). Der Großteil soll aus Förderungen und Firmenpartnerschaften stammen.

Jugendliche als Ideengeber

Die Idee für die Grand Garage stammt von vier Jugendlichen, die im Rahmen des Projekts „Cap.“ neben ihrer AHS-Schulkarriere eine Lehre als Mechatroniker absolvierten. „Vor zwei Jahren sind wir auf Ruth und Werner Arrich, die Leiter von Cap., zugegangen, weil wir ein Solarauto selber bauen wollten“, erzählt Niklas Gruber, einer der vier Ideengeber. Selbst an der TU Wien, wo er mittlerweile studierte, hatte er keinen Zugang zu den notwendigen Maschinen. Daher schlugen er und seine Freunde vor, eine Werkstatt für alle einzurichten, wo Interessierte neueste Technologien ausprobieren, Prototypen herstellen und sich interdisziplinär austauschen können. „Man kommt rein, redet sich zusammen, entwickelt neue Ideen, das hat eine wahnsinnige Kraft“, schwärmt Fabian Posch, ein weiterer der vier Freunde.

Um die Hemmschwelle im Umgang mit den komplizierten Geräten zu verringern, werden Hosts bei der Benutzung unterstützen und Grundkurse anbieten. „Das funktioniert wie in einem Fitness-Center, dass der Trainer einem die richtige Benutzung der Geräte erklärt“, schildert Werner Arrich. Anschließend sollen sich die Mitglieder auch gegenseitig unterstützen und inspirieren. „Mit dieser Ideenwerkstatt haben wir einen weiteren Innovationstreiber für unseren Wirtschaftsstandort “, freut sich Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner.