×


Wir wollen dir schreiben ...

... und zwar pünktlich donnerstags.


Der Newsletter ist kostenfrei und kann jederzeit abbestellt werden.

Warum ein Zwergenland und Yoga den Unterschied machen

450 neue Mitarbeiter hat das Wirtschafts- und Beratungsunternehmen KPMG österreichweit 2018 gesucht. Und 450 Mitarbeiter hat es auch gefunden. Das ist in Zeiten des Fachkräftemangels nicht selbstverständlich. Helge Löffler, KPMG Partner und Linzer Standortleiter, erzählt, wie das gelungen ist, und räumt mit einem weitläufigen Vorurteil auf.

„Man tritt nicht mehr nur am Kundenmarkt mit einer Marke auf, sondern muss sich auch entsprechend am Arbeitnehmermarkt präsentieren“, spricht KPMG Partner Helge Löffler von einer ganz wesentlichen Entwicklung der aktuellen Zeit. Um potentielle neue Mitarbeiter anzusprechen, ist für KPMG die Kooperation mit Universitäten, Hochschulen sowie Handelsakademien ganz wichtig: „Wir stellen uns dort vor, beteiligen uns an Fachvorträgen und Schüler sowie Studierende können bei uns das ganze Jahr über Praktika absolvieren.“ Damit können sich junge Menschen selbst ein Bild von KPMG machen und lernen im direkten Kontakt mit Mitarbeitern den Arbeitgeber kennen. Doch was macht eines der größten heimischen Wirtschafts- und Beratungsunternehmen mit einer Betriebsleistung von zuletzt 220 Millionen Euro und rund 1.500 Mitarbeitern an acht Standorten in Österreich als Arbeitgeber aus?

„Wir stellen uns auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter ein“, erklärt Löffler und räumt gleichzeitig mit einem weitläufigen Vorurteil gegenüber der jungen Generation auf: „Die Einsatzbereitschaft bei den Arbeitnehmern sinkt nicht, sondern die Forderung nach einer gewissen Flexibilität nimmt zu.“ Die jungen Menschen würden sich genauso stark wie früher für Projekte und Aufgaben engagieren und da ihr gesamtes Know-how und ihre Leidenschaft hineinstecken. Weiterbildung sei sehr gefragt. Der große Unterschied zur Vergangenheit sei nur, dass die Arbeitnehmer auch eine entsprechend klar vereinbarte Freizeit wollen. „Arbeitnehmer werden flexibler und mobiler und haben dementsprechend unterschiedliche Ansprüche – darauf muss man als Arbeitgeber eingehen“, erzählt Löffler, warum es bei KPMG eine Vielzahl von Arbeitszeitmodellen gibt. Weiters gibt es eine Reihe von Initiativen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf – darunter etwa das KPMG-Zwergenland für den Linzer Standort, in dem seit November 2017 im Nachbarhaus rund zehn Kinder betreut werden.

Soziales Miteinander

Das Gehalt muss „passen, ist aber sicherlich nicht der allein glücklich machende Faktor“, so Löffler. Leute wollen eine sinnstiftende Arbeit verrichten, mit der sie sich identifizieren können, es werde auf eine gute Zusammenarbeit mit Kollegen und Führungskräften Wert gelegt. „Führung hat einen Stellenwert für junge Menschen, sie wollen einen Ansprechpartner und fordern fachliches sowie persönliches Feedback in Hinblick auf ihre Soft Skills.“ Und das Persönliche sei auch darüber hinaus wichtig, sagt Löffler: „Die Leute wollen in einem Unternehmen arbeiten, in dem es nicht nur um die Arbeit geht, sondern wo es auch ein soziales Miteinander gibt.“

KPMG organisiert daher für ihre Mitarbeiter sehr viele Veranstaltungen – darunter einen Skiausflug, ein Sommerfest, eine Jahresabschlussfeier oder einen Social Friday, bei dem es einmal im Monat freitags Mittags eine gemeinsame Aktivität, wie etwa ein Oktoberfest, gibt. Darüber hinaus wird gemeinsam gesportelt, die Mitarbeiter gehen etwa zusammen Fußball spielen, laufen, spielen Volleyball oder machen Yoga. Dazu Löffler: „Die Sportgruppen haben die Mitarbeiter selbst entwickelt und wir unterstützen sie dabei. Durch die Eigeninitiative hat sich eine extreme Dynamik entwickelt, die Programme werden sehr gut angenommen.“ Großen Anklang finde auch, dass KPMG den Mitarbeitern Raum für soziales Engagement gibt. Jeder hat im Rahmen des sogenannten „Make a difference day“ ein gewisses Zeitpensum zur Verfügung, in dem er sich für soziale Zwecke engagieren kann, jährlich wird mit der Lebenswelt Schenkenfelden ein Adventmarkt veranstaltet. Regelmäßig werden auch Mitarbeiter-Informationsveranstaltungen abgehalten. Dazu Löffler: „Die Mitarbeiter haben sehr hohes Interesse daran, was im Unternehmen passiert und die wesentlichen strategischen Themen sind. Man will wissen, was in den anderen Abteilungen passiert und welche Veränderungen es beim Personal gibt.“ Denn es könnte ja bereits der nächste neue Mitarbeiter dazu gekommen sein._

Employer Branding-Maßnahmen

+ Kooperation mit Unis und Hochschulen

+ Interessantes Aufgabengebiet bei der Arbeit

+ Gutes Betriebsklima

- Die Gesellschaft befindet sich in einem rasanten Wandel, daher darf man keine Maßnahmen ausschließen. Wir müssen immer wieder neue Ideen entwickeln – was heute ein Flop ist, könnte morgen bereits gut angenommen werden.

Die Einsatzbereitschaft bei den Arbeitnehmern sinkt nicht, es steigt nur die Forderung nach einer gewissen Flexibilität.

Helge Löffler Partner und Linzer Standortleiter, Wirtschafts- und Beratungsunternehmen KPMG

#Ähnliche Artikel

Was gute Arbeitgeber wirklich ausmacht

Es nimmt oft obskure Formen an und ist dennoch beliebt – zumindest bei manchen. Für andere wiederum macht es wenig Sinn. Die Rede ist vom aktuell allgegenwärtigen Begriff „Employer Branding“ – der Arbeitgebermarke. Doch welche Maßnahmen sind für eine starke Arbeitgebermarke wirklich sinnvoll? Was wird unter Employer Branding überhaupt verstanden? Und wie viel Geld ist man bereit, dafür in die Hand zu nehmen? Neun Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen antworten.

„Man muss Menschen mögen“

Karl Ochsner übernahm 2008 das gleichnamige Familienunternehmen von seinem Vater. Bei einem Besuch beim Wärmepumpenhersteller in Haag spricht der 44-jährige geschäftsführende Gesellschafter darüber, wie er seine Erfahrung aus einem US-Technologiekonzern für das 147-jährige Unternehmen eingebracht hat und wie man mit einem Aufzugschacht Mitarbeiter motivieren kann.

Von Eberstalzell bis nach Australien

Gutes Employer Branding hängt selten vom Ort ab, kann aber dazu führen, dass man viel von der Welt sieht. Beim Handelsdiskonter Hofer erstreckt sich Employer Branding vom Innovationszentrum im oberösterreichischen Eberstalzell bis hin zu Auslandsaufenthalten für Mitarbeiter beispielsweise in Australien. Wer für einen Auslandsaufenthalt überhaupt in Frage kommt und warum gutes Gehalt alleine noch keinen attraktiven Arbeitgeber ausmacht, verrät uns HR-Leiterin Veronika Badics.

Vorhang auf für …

... #Auslandsaufenthalte, #Werbung, #Emotion, #Familie, #Recruiting. Ein Überblick über fünf Themen, mit denen Unternehmen ihre Marke auf dem Arbeitsmarkt positionieren.

Schlüsselfaktor Qualifizierung

Der Maschinenring gehört zu den wichtigsten Arbeitgebern im ländlichen Raum, die angebotenen Dienstleistungen reichen von Grünraumdienst über die Baumpflege bis zum Winterdienst. Bis zu 1.800 saisonale Mitarbeiter beschäftigt man in Oberösterreich zu Spitzenzeiten, zukünftig sollen es noch mehr werden. Denn das Unternehmen will wachsen, digitaler werden – und anderen dabei helfen.

"Verkaufen kam nicht in Frage"

Vor rund zweieinhalb Jahren hat Georgia Rohrhofer-Meinhart, die Nichte von Firmengründer Walter Meinhart, die Geschäfte beim österreichischen Marktführer für Kabeln und Leitungen, Meinhart Kabel aus St. Florian, übernommen. Gemeinsam erzählen Onkel und Nichte, warum man immer in Oberösterreich geblieben ist, wie man als studierte Romanistin und Journalistin Geschäftsführerin in der Kabelbranche wird und wie die Übergabe ablief.

"Wir schaffen nicht mehr als drei Prozent Wirtschaftswachstum"

Sie sind wertmäßig Marktführer bei Holz/Alu-Fenster und Nummer Zwei auf dem Gesamtfenstermarkt. Josko Fenster und Türen mit Standorten in Kopfing und Andorf hat die zwei besten Jahre seiner Unternehmensgeschichte hinter sich. Doch der starke konjunkturelle Rückenwind birgt auch seine Tücken. CEO Johann Scheuringer junior in vier Statements darüber, wie er den Fachkräftemangel sieht, welche Bedeutung Employer Branding für Josko hat und warum man überrascht war, im Trend-Ranking zu den Top-Arbeitgebern Österreichs zu zählen.

Die Jungen sind faul, die Alten unflexibel?

Die jüngeren Generationen wollen nicht mehr arbeiten, für die älteren zahlt sich Weiterbildung nicht mehr aus! Frauen fehlt das technische Verständnis! Die Liste an Vorurteilen über Jung und Alt, Männer und Frauen, lässt sich beliebig fortführen. Doch was ist dran? Auf Spurensuche zwischen den verschiedenen Generationen und Geschlechtern in der Arbeitswelt, beim Marktforschungsunternehmen Whitebox, Werkzeugbauunternehmen Haidlmair, bei der Englischen Spielschule und der Volksbank Oberösterreich.

44 Unternehmen mit ausgezeichnetem Erfolg

Der Zweite ist immer der erste Verlierer? Falsch. Es kann auch mehrere Gewinner geben. Im Falle von „Österreichs Beste Arbeitgeber“, ausgezeichnet vom Forschungs- und Beratungsnetzwerk „Great Place to Work“, sind es heuer sogar 44. Es sind Unternehmen, die sich nicht selbst als solche bezeichnen, sondern denen ihre eigenen Mitarbeiter so ein gutes Zeugnis ausstellen.

Wie man (sich) abhebt.

Das zeigen vier Persönlichkeiten, die allesamt in neuen Führungspositionen vor großen Herausforderungen stehen. Und diese auf ihre eigene, oft unkonventionelle Art und Weise bewältigen wollen – denn sie haben sich vor allem aus einem Grund gegen andere Kandidaten durchgesetzt: Weil sie anders sind.

Bewährtes pflegen und Neues bewegen

Anwalt ist kein nine-to-five Job. Das ist nichts Neues und für die Rechtsanwälte der Top-Wirtschaftskanzlei Wildmoser/Koch & Partner kein Problem, denn: Was man gern macht, macht man gut. Und was man gut macht, macht zufrieden. Eine geglückte work-life-balance ergibt sich dabei von selbst.

Gelebte Regio-genial-ität

Sei es dank der traditionellen Brettl-jausen auf der Alm, der modernen Gastrokonzepte mit internationalen Einflüssen oder der klassischen Haubenküche – durch sie wird Öster-reich zu einem echten Genussland. Was dabei nicht fehlen darf, sind hochwertige Zutaten und Lebensmittel, am besten aus heimischer Herstellung. Und wo sind diese zu finden? Wir haben uns umgesehen und festgestellt: Geniale und regionale Konzepte lebt man …

Über Quiet Quitting – und das beste Rezept, damit es nicht so weit kommt

Brennst du noch für deine Arbeit oder „quiet quittest“ du schon? Was haben eine überlastete Sekretärin, der bei der Beförderung übergangene Assistent oder die unterforderte Spitzenlogistikerin gemeinsam? Sie haben in ihrer Arbeit auf den ersten Gang zurückgeschaltet – statt auf der Überholspur zu bleiben. Rechtsexpertin Florina Thenmayer über die vielfältigen Gründe von Quiet Quitting sowie sieben Zutaten, die das Feuer der Begeisterung in den Job zurückbringen.

„Alle sollen Spaß bei der Arbeit haben“

Veränderung: Diese zeigt sich bei Sirocco, Teil der SCHAKO Group, nicht nur durch den Wechsel in der Geschäftsleitung. Die neue Führungskraft, Roger Hafenscherer, möchte die Vielfalt und Buntheit seines Teams am Standort Wien-Liesing weiterhin ausbauen. Dass seine Sparte als männlich dominiert gilt, hindert ihn nicht daran. Mit sozial kompetentem Auftreten, wechselseitiger Wertschätzung und Freude am Job möchte er schneller an dieses Ziel.

Tax-Homebase für internationale Projekte im Herzen von Linz

Die Icon Wirtschaftstreuhand GmbH ist auf internationale Steuerfragen im Anlagenbauspezialisiert. Bei den Steuerberater:innen aus Linz stehen aber nicht nur Zahlen im Mittelpunkt. Wie vier Expert:innen im Interview verraten, ist vor allem die Kommunikation ein wesentlicher Erfolgsfaktor

Die Gesichter hinter der Industrie

Fronius steht für Hightech und Innovation in Form von Schweißsystemen, Solar-Wechselrichtern und Batterieladegeräten. Umso unkonventioneller ist der neue Auftritt, mit dem das Unternehmen um Arbeitskräfte wirbt. Auffallend prägnante Porträtbilder setzen die eigenen Mitarbeiter:innen in Szene und vermitteln eine klare Botschaft: „We are Fronius.“

„Wir haben alle Hummeln im Hintern“

Kamera läuft, der Schmäh rennt, der Eifer brennt. So in etwa könnte man die Stimmung bei LT1, einem der bekanntesten Privat-Fernsehsender in Oberösterreich, beschreiben. Es ist ein Mittwochvormittag, wir treffen uns mit dem Führungsteam im Meetingraum, werfen mit den Moderator:innen einen Blick ins Studio und plaudern mit den Redakteur:innen in der Lounge. Dabei erfahren wir nicht nur, wie es im Team so läuft, sondern auch, wo(hin) der Sender in Zukunft laufen möchte.

„Etwas aus der Norm, aber interessant“

Was macht ein Politiker dieser Tage am besten mit WhatsApp? Richtig, ein Interview – denn raus kommt’s ja sowieso. Paul Mahr, Bürgermeister von Marchtrenk, geht gerne außergewöhnliche Wege. Als Fan von innovativen Lösungen und kreativen Ideen war es nicht schwer, ihn für unser WhatsApp-Interview zu begeistern. Im Format der etwas anderen Art sprechen wir über seinen Erdrutschsieg, moderne Stadtentwicklung und das E-Mail-Postfach seines Hundes Bali.