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Tatort Arbeitsplatz

Tatort Arbeitsplatz

Wie ist destruktives Verhalten am Arbeitsplatz motiviert? Und wie können sich Unternehmen davor bei der Auswahl ihrer Mitarbeiter schützen? Darüber sprach der bekannte österreichische Kriminalpsychologe Thomas Müller anlässlich des Kundenmeetings im AMS Linz vor Unternehmern und Personalverantwortlichen.

„Mitarbeiter, die ihr Unternehmen schädigen, sind oft jene, die sich davor besonders damit identifiziert haben“, sagt Müller. Geht diese Bindung verloren – etwa durch gravierende Veränderungen im Arbeitsumfeld oder in der Folge von Firmenfusionen, dann können Schwierigkeiten auftauchen. Bis es tatsächlich zu schädigenden Handlungen kommt, müssen meist mehrere Probleme zusammenkommen. Dazu gehört etwa eine länger andauernde Stresssituation, das Schwinden der Identifikation mit dem Unternehmen und dazu noch private Schwierigkeiten. Mit schädigenden Handlungen wird dann versucht das Selbstwertgefühl wieder zu steigern, nach dem Motto „Mir geht es schlecht, damit es mir wieder besser geht, soll es dir noch schlechter gehen.“ Geld spiele dabei nicht die Hauptrolle – 90 Prozent der Schädigungen sind persönlich motiviert.

Wen hole ich in mein Unternehmen?

Wie können sich Unternehmen davor schützen? Unternehmen sollten mit dem Sicherheitsbereich nicht leichtfertig umgehen, rät Müller. Bei der Personalauswahl sollte genau bedacht werden: Wen hole ich in mein Unternehmen? Welche Verantwortung übertrage ich welcher Person? Ein wichtiges Werkzeug zur Prävention ist die Wertschätzung. Besonders Mitarbeiter, deren Selbstwertgefühl zusammenbricht, würden manchmal dazu übergehen, ihr Unternehmen zu schädigen – etwa durch Datendiebstahl oder Verrat von Betriebsgeheimnissen. Müller rät Unternehmen auch dazu, bei Einstellungsgesprächen die Verteilung des Selbstwertgefühles herauszufinden. Definiert sich eine Person primär über die Arbeit, so können Reaktionen gravierender ausfallen, wenn es in diesem Bereich Probleme gibt.