×


Wir wollen dir schreiben ...

... und zwar pünktlich donnerstags.


Der Newsletter ist kostenfrei und kann jederzeit abbestellt werden.

„Wir mussten uns vollkommen neu orientieren“

Für gewöhnlich macht der Hotel- und Erlebnisgutscheinanbieter Invent die Hälfte seines Jahresgeschäfts im letzten Quartal des Jahres, denn da hat das Schenken Hochsaison. 2017 war jedoch bereits das erste Halbjahr das beste der 23-jährigen Unternehmensgeschichte. Geschäftsführer Christian Klar verrät, welche Investitionen und Innovationen dafür nötig waren.

Grinsend öffnet Christian Klar seine Bürotür, den Blick auf seine Hände gerichtet, in denen er ein Exemplar des ersten Hotelcheckhefts von 1994 hält. „Damals ist dieses eine Heft erschienen. Unser erstes Produkt waren zwei Nächte mit Frühstück und einem Restaurantgutschein in einem von 16 Hotels“, erzählt der Gründer, während er durch die fast schon nostalgische Broschüre blättert. Inzwischen kooperiert Invent mit rund 1.000 Hotels und zählt mehrere tausend Firmenkunden zu seinen Geschäftspartnern. Das Geschäftsmodell – nämlich Kurzurlaube in Form von Gutscheinheften anzubieten – sei zwar grundsätzlich gleich geblieben, habe sich im Laufe der Jahre aber dennoch verändert: „Die ganze Infrastruktur hat sich verändert – inzwischen gibt es ein Onlinebuchungssystem, zu 70 Prozent läuft alles übers Internet. Und wir treten ganz anders als früher an unsere Kunden heran.“

Beispielsweise durch den Einsatz von Analysetools sowie Business Intelligence und durch Betreiben von differenziertem Direktmarketing. Eine Notwendigkeit, um im Online-Bereich wachsen zu können? „Definitiv. Wir haben unsere Marketingabteilung vollkommen neu strukturiert und setzen moderne Online-Marketing Instrumente ein, und zwar sehr intensiv und systematisch“, sagt Klar. Eine große Investition, in dessen Materie man sich erst einarbeiten habe müssen. Inzwischen sitzen im Büro in der Linzer Hopfengasse von 40 Mitarbeitern sieben Personen im Marketing. „Das kostet natürlich Geld, aber es macht gesundes Wachstum möglich.“ Genau dieses Wachstum spürt man jetzt auch im Unternehmen. Seit zwei Jahren steigen die Verkäufe stark an, das aktuelle Geschäftsjahr läuft so gut wie noch nie. Was für den Geschäftsführer einerseits das Ergebnis eines radikalen Strategiewechsels ist, andererseits aber auch am aktuell positiven Wirtschaftsklima liegt, das dabei hilft, diesen auch erfolgreich im Unternehmen umzusetzen.

„Ziel ist die eindeutige Marktführerschaft.“

Christian KlarGründer und Geschäftsführer, Invent

Wenn aus der Not eine Tugend wird

Allerdings liefen die Dinge nicht immer so. Als man Anfang der 2010er-Jahre mit den Investitionstätigkeiten begann, wollte man sich damit in erster Linie aus der Finanzkrise retten. „Die haben wir recht deutlich gespürt“, erinnert sich Klar. „Und dann waren da auch noch etliche Skandale rund um das Thema Compliance. Unsere Firmenkunden, darunter viele Finanzdienstleister und Konzerne, waren plötzlich sehr eingeschränkt, wiederum ihren Geschäftspartnern und Kunden mit Gutscheingeschenken Incentives zu bieten. Alles über 40 Euro galt ja schon als Bestechung.“ Diese neu entstandene Incentivekultur war mit ein Grund, warum Invent sein Geschäft vom B2B- auf den B2C-Markt ausdehnte. „Wir mussten uns vollkommen neu orientieren, um wieder erfolgreich zu werden“, sagt Klar. Seit drei Jahren bietet man nun Endverbrauchern verschiedenste Kurzurlaube für zwei Personen an. Und ist auch Partner der beiden deutschen Erlebnisgeschenkanbieter Mydays und Jochen Schweizer geworden, die diese in das eigene Sortiment eingebaut haben.

Aber auch speziell für den B2B-Markt habe man neue Systemlösungen entwickelt, die Firmen neue Einsatzmöglichkeiten bieten würden. „Etwa der Urlaubs-Pass, mit dem Unternehmen ihren Kunden mit einer Art Flatrate 365 Tage Urlaube schenken können – gekoppelt an eine definierte Handlung wie den Abschluss eines Bausparvertrages, einer Fitnessstudiomitgliedschaft oder eines Abonnements“, erklärt Klar. Neu sei auch das Programm, bei dem Kunden auf Produkten platzierte Codes sammeln und diese dann gegen Urlaubstage eintauschen können. „Diese Lösungen sind ideal für Kundenbindungsaktionen, Bei den Unternehmen sind sie beliebt, weil sie bei niedrigen Kosten vielseitig einsetzbar sind.“ Seit der Markteinführung im vergangenen Jahr habe man mit diesen neuen Instrumenten bereits einige große Kunden gewinnen können. Die Erwartungen für die Zukunft sind groß: „Die Systeme sind gerade dabei, sich am Markt zu etablieren. Ziel ist – zumindest in Österreich – die eindeutige Marktführerschaft“, so Klar._

#Ähnliche Artikel

MOZART. Und andere Erfolgskomponisten

Er war ein Genie. Ein Mensch, der etwas geschaffen hat, das noch lange – im wahrsten Sinne des Wortes – nachhallt. Das klingt nicht nur gut, das ist auch gut – für die Wirtschaft in Salzburg. Dazu tragen neben Mozart aber auch noch eine Reihe andere Salzburger bei. Hidden Champions, Entdecker, Erfinder, Querdenker, Mutmacher.

PR

45 Jahre lang das Mögliche möglich machen

Die Entwicklung des Linzer Flughafens und des Design Centers, die Kulturhauptstadt 2009 und die Internationalisierung der Gäste: Manfred Grubauer hat Oberösterreichs Tourismus über viele Jahre geprägt. Demnächst zieht er sich aus der Wirtschaftskammer zurück – nicht aber aus seiner Rolle als Netzwerker für die Unternehmen.

Innovationsmotor Rennsport

Seit 2014 gibt es mit der Formel E eine High-End-Elektro-Rennserie. Wie die Königsdisziplin im benzinbetriebenen Motorsport, die Formel 1, erhebt sie den Anspruch, der Innovationsmotor künftiger Entwicklungen zu sein. Mit der aktuellen Saison ist die voestalpine als Partner eingestiegen und präsentiert erstmals die „voestalpine European Races“.

Auf zu neuen Welten

Oder zumindest auf zu einer neuen „World“. Genauer gesagt: zur neuen „ETZI-World“. Denn mit diesem nächsten Meilenstein will das Generalunternehmen ETZI-Group spätestens 2025 in eine neue Ära starten. Und auch in Zukunft innovative Lösungen gegen steigende Baukosten, Lieferengpässe und den Fachkräftemangel schaffen. Über einen Familienbetrieb mit Ecken, Kanten und vor allem Visionen.

KIss it? KIck it? KIll it? - Der richtige Umgang mit einem ständig ausbrechenden Vulkan

Vor wenigen Monaten für viele noch eine abstrakte Zukunftsvision, mittlerweile längst in vielen Unternehmen etabliert: Künstliche Intelligenz hat sich in der Arbeitswelt im Eiltempo durchgesetzt – dabei hat der Wandel gerade erst so richtig begonnen. Warum es bei der Umsetzung vor allem auch auf das richtige Mindset ankommt, weiß Albert Ortig. Der Digitalisierungspionier unterstützt mit Netural Unternehmen bei der Implementation der Technologie und kennt klassische Fehler und Irrtümer. Ortig selbst hat sich als Teil des Startups NXAI kein geringeres Ziel gesetzt, als ein Large Language Model zu etablieren, das GPT und Co. in den Schatten stellen könnte.

Wie wir in (die) Zukunft reisen

Vielleicht finden wir ja genau das auf der Internationalen Tourismus-Börse heraus. Bevor wir in die Zukunft reisen, treten wir erstmal die Anreise nach Berlin an. Dort wartet mit der ITB die weltweit größte Leitmesse der Tourismusbranche auf rund 180 Länder von fünf verschiedenen Kontinenten – denn im Berliner ExpoCenter ist die ganze Welt zu Gast.

Die Kunst des Gastgebens

Ist sie angeboren oder angelernt? Die Liebe und die Kunst, Gäste zu begeistern? Auf welche neuen Trends müssen Gastgeber heute setzen, um auch morgen volle Gaststuben und gut gefüllte Häuser, aber auch genügend Personal zu haben? Und wie ist es eigentlich so, gemeinsam als Familie, als Ehepaar oder als Zweiergespann zu führen? Wir haben uns umgehört, in drei ganz unterschiedlichen Betrieben, die aber vom Mindset her gar nicht so unterschiedlich sind …

„Ohne Mensch keine Automatisierung“

Warum spielt der Faktor Mensch in Automatisierungsprozessen eine so große Rolle? Was ist der aktuelle Stand zum Einsatz von Robotern in der Industrie? Und welche Veränderungen der bisherigen Arbeitswelt werden dadurch künftig auf uns zukommen? Wir diskutieren mit drei Experten.

Unsere jetzigen Limits sind erst der Anfang

Wohin werden sich AI-Tools in den kommenden Jahren entwickeln? Mit welchen rechtlichen und gesellschaftspolitischen Fragen müssen wir uns auf Basis dessen auseinandersetzen? Und warum stehen wir eigentlich erst ganz am Anfang der Entwicklungen? Wir haben bei zwei Experten des Software Competence Center Hagenberg, Michael Moser und Bernhard Nessler, nachgefragt.

Wenn die Fabrik ihr „Hirn“ einschaltet

16.000 Tonnen Stahl, Edelstahl und Aluminium werden hier durch die Synergie aus Mensch und Maschine jährlich verarbeitet. Wo? Im Mekka der Stahlbranche: Oberösterreich. Genauer gesagt bei AHZ Components. Seit der Gründung im Jahr 1999 setzt der Lohnfertigungsbetrieb aus Sipbachzell auf Maschinen des Schweizer Herstellers Bystronic. Über eine außergewöhnliche Zusammenarbeit zwischen Hemdsärmeligkeit, Präzision und Serviceorientierung.

In den Tiefen des Fachkräftemangels …

… taucht es sich ohne die passende Ausrüstung nur schwer. Die richtigen Benefits, attraktive Arbeitsbedingungen und immer wieder neue innovative Ansätze sind die überlebenswichtigen Sauerstoffflaschen, wenn man so will. Beim international tätigen Logistikunternehmen Dachser rüstet man sich am Standort in Hörsching für das „Haifischbecken“ im Kampf um Arbeitskräfte.

5 Gründe für …

Eigentlich hätte dieses Format anders heißen sollen: Drei Gründe für und drei gegen dieses Tool für innovative Zeiterfassung und Dienstplanung – Planery. Aber irgendwie haben wir keine Gegenargumente gefunden. Daher eine kleine Planänderung und unser Testergebnis mit ausschließlich positiven Punkten.

„Wir müssen diesen Wandel aktiv gestalten!“

Immer höher, immer weiter, immer schneller, immer alles und von allem noch mehr. Wir können in diesem Tempo weiterfahren, aber: „Dann werden wir gegen die Wand fahren.“ Eva-Maria Pürmayer ist überzeugt, dass es ein radikales Umdenken brauche. In der Wirtschaft, in der Politik, in der Gesellschaft und vor allem bei uns selbst. „Wir brauchen neue Wege. Gehen wir sie gemeinsam und gehen wir es gemeinsam an!“

Reisetagebuch von Anja Fischer - Im Baumhotel My Arbor.

Ihr Beruf und ihre Passion ist es seit Jahrzehnten zu reisen, schöne Orte zu entdecken und diese für andere erlebbar zu machen. In ihrem Onlinemagazin Glücksmomente-Charmingplaces nimmt sie die Menschen bereits beim Lesen mit auf Reisen und teilt Ideen und Inspirationen, die liebevoll recherchiert sind. Im Mittelpunkt steht dabei ihre sorgfältig ausgewählte Charmingplaces Kollektion - besondere Hotels und Feriendomizile jenseits des Mainstream.

Wie die Zeit vergeht ...

Wie ein Schnellzug rast sie vorbei, wir mit an Bord. Und deshalb ziehen wir jetzt mal die Bremse, um einen Halt zu machen. Wir haben sechs wundervolle „Haltestellen“ entdeckt, wo die Zeit garantiert stehen bleibt.

Deepdive: Marketing und Künstliche Intelligenz

Die Merkur Spiel-Arena Düsseldorf, das Fußballstadion von Fortuna Düsseldorf mit 54.600 Sitzplätzen, wurde am 31. August zweckentfremdet. Vier Bühnen wurden aufgebaut, um statt Fußballstars große Marken und technische Innovationen in den Mittelpunkt zu rücken. Mastercard, Vodafone, Beierdorf, L’Oreal, Axel Springer, Porsche, Adobe, Rewe, Lufthansa, Boeing und viele weitere Brands präsentierten beim „Markenfestival 23“ ihre innovativen Ansätze in der Markenbildung. Als Speaker auf der Bühne auch zu finden: zwei österreichische Unternehmen. Die BKS Bank (3-Banken-Gruppe) und Newsadoo gemeinsam mit SAP. Themenschwerpunkt: Künstliche Intelligenz im Marketing.

Anja, wohin geht die Reise?

Slow Travel; nachhaltiger Tourismus, der gute Beziehungen zwischen Gästen, Gastgeber:innen, Mitarbeiter:innen, Lieferant:innen und der Umwelt fördert; sowie digitales Arbeiten an unterschiedlichsten Orten der Welt. Das alles sind Trends, die Reiseexpertin Anja Fischer für die Zukunft sieht.

„Es wird kein Weg daran vorbeiführen“

Dass Künstliche Intelligenz nicht nur die Art, wie wir arbeiten, verändern wird, sondern auch die Art, wie wir uns fortbewegen, ist mittlerweile wohl keine Überraschung mehr. Doch schon mal darüber nachgedacht, dass sie auch mobilitätserweiternd für Menschen sein wird, die heute noch keinen Zugang dazu haben, und in hohem Maß auf die Nachhaltigkeit einzahlen wird?