×


Wir wollen dir schreiben ...

... und zwar pünktlich donnerstags.


Der Newsletter ist kostenfrei und kann jederzeit abbestellt werden.

Weisse Götter oder schwarze Schafe?

Lange galt der Beruf des Arztes als einer der angesagtesten und damit beliebtesten Berufe. Hat der vermeintliche Traumberuf durch schwierige Rahmenbedingungen wie schlecht bezahlte Überstunden und überbordende Bürokratie an Glanz verloren? Immerhin mangelt es im ganzen Land an Fach- und Turnusärzten. Die neue Medizin-Fakultät in Linz soll nun mehr Ärzte nach Oberösterreich bringen - aber nicht nur das. Sie soll auch der heimischen Wirtschaft einiges bringen.

Als sich Daniela Gattringer 1993 dafür entscheidet, Medizin zu studieren, ist für die gebürtige Linzerin klar, dass sie dafür nach Wien geht. Heute, 21 Jahre später, wäre ihre Entscheidung wohl anders ausgefallen. „Ich sehe keinen Grund, der dagegen gesprochen hätte, in Linz zu studieren“, sagt Daniela Gattringer, die mittlerweile die Abteilung Physikalische Medizin und Rehabilitation am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz leitet. Ohnehin hätte sie es sehr begrüßt, wenn der Lehrbetrieb in kleinerem Rahmen abgehalten worden wäre. „Damals war das ein großer Massenbetrieb. Für ein Praktikum musste man sich quasi schon um fünf in der Früh anstellen, die Hörsäle waren überfüllt, wir mussten auf den Stufen sitzen“, erinnert sie sich an ihre Studienzeit. Ihre Facharztausbildung absolvierte sie danach in Deutschland, kam aber anschließend wieder zurück nach Linz, um zunächst eine Stelle als Oberärztin für Physikalische Medizin und Rehabilitation am AKH Linz zu übernehmen. „Damals gab es noch keinen Ärztemangel, man musste sich aktiv um jede Stelle bemühen“, so die 38-Jährige. Der Bedarf an Leistungen der Physikalischen Medizin und Rehabilitation ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Viele Patienten leiden an einer therapiebedürftigen Beeinträchtigung von Körperfunktionen - eine Folge der demographischen Entwicklung unserer Gesellschaft. Das ist aber nur ein Beispiel des erhöhten Bedarfs an medizinischer Versorgung. Durch diese demographische Entwicklung gewinnt die Gesundheitsbranche an Bedeutung. So könnte eines Berichtes der Wirtschaftskammer zufolge der gesamte Gesundheitsmarkt auf 67,8 Milliarden Euro im Jahr 2020 wachsen – was eine Steigerung von 121 Prozent im Vergleich zu 2005 wäre.

Diagnose Ärztemangel

Während also die Patienten medizinisch gut versorgt werden, geht’s auch der Wirtschaft gut. Wenn denn genügend Fachkräfte vorhanden sind, die genau diese Versorgung sicherstellen. Die Zahl der fehlenden Spitalsärzte sei in Oberösterreich aber im vergange- nen Jahr wieder angestiegen, so Ge- sundheitsreferent Josef Pühringer. Vor allem der Mangel an Turnusärzten ist massiv hoch – bereits 87 Turnusärzte- stellen sind in Oberösterreich nicht besetzt. Ist die neue Medizinische Fakultät in Linz, die ab Herbst 2014 starten soll, die Lösung des Problems? „Die Uni alleine wird nicht das Problem des Ärztemangels lösen. Es geht ja darum, die fertigen Medizinstudenten im Land zu halten, viele gehen nach der Ausbildung ins Ausland“, weiß Daniela Gattringer. Schätzungen zufolge verlassen jährlich rund 150 promovierte Mediziner unser Land Richtung benachbartes Ausland, um dort ihre Ausbildung und Karriere zu machen. In Deutschland arbeiten bereits über 2.400 österreichische Ärzte. Das Ausland sei nicht ohne Grund verlockend für junge Ärzte, bestätigt auch Ärztekammer-Präsident Peter Niedermoser: „Im internationalen Vergleich sind die Rahmenbedingungen wie Arbeitszeiten, Gehaltsstruktur und Vereinbarkeit mit Familie in Oberösterreich sehr schlecht. Die Medizinuniversität ist ein sehr wichtiger Teil, um vermehrt Ärzte nach Oberösterreich zu bekommen. Aber nicht der einzige. Es bedarf eines Paketes an Maßnahmen, um den Medizinstandort Oberösterreich wieder attraktiv zu machen.“

Schwachstelle Rahmenbedingungen

Und das ist dringend notwendig. Denn einer vom Bundesministerium für Gesundheit in Auftrag gegebenen Studie zufolge, wird der Bedarf an Ärzten bis zum Jahr 2030 um rund 16 Prozent höher sein als im Jahr 2010. Diese Studie prognostiziert in sechzehn Jahren einen ungedeckten Bedarf an fast 7.700 Ärzten. „Es ist ein Wettbewerb entbrannt. Also werden jene Länder Ärzte bekommen, die die besten Rahmenbedingungen bieten“, sagt Peter Niedermoser. Die Abteilung Gesundheit der oberösterreichischen Landesregierung reagiert darauf mit Maßnahmen wie Vorbereitungskursen für Maturanten für die Eignungstests an den bestehenden Medizinunis, Habilitationsstipendien für Ärzte als Anreiz, sich in Oberösterreich weiterzubilden und niederzulassen, eine Verbesserung der Gehaltssituation vor allem bei Jungmedizinern sowie Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

So sehr das Ausland auch locken mag, Oberösterreich verfügt dennoch über namhafte Spitzenmediziner in vielen Fachbereichen. Einer von ihnen ist Georg Huemer, Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. Anfangs war es sein Traum, in Amerika Karriere zu machen. „Aber je mehr ich die Bedingungen woanders kenne, umso mehr schätze ich Österreich. Man darf nicht vergessen, dass es immer leichter ist, dort Fuß zu fassen und etwas zu bewegen, wo man seine Wurzeln hat“, erzählt Huemer. Der Dozent arbeitet als Leiter des Be- reiches Plastische Chirurgie am AKH Linz und führt jeweils eine Ordination in Linz und in Wien. Der Weg dorthin war aber nicht immer ein einfacher.

„Ohne harte Arbeit geht’s nicht. Egal ob es Abend oder Wochenende ist, wer etwas erreichen will, der muss weit mehr als die Norm leisten“, ist Huemer überzeugt. Da stimmt ihm Kollegin Daniela Gattringer zu: „Wichtig für den Erfolg ist Zielstrebigkeit. Schluss- endlich ist alles eine Mischung aus Talent, Glück und viel Fleiß.“

Rezept Fleiß und Durchhaltevermögen

Gabriele Sachs vereint wohl ebenso all diese Eigenschaften perfekt. Denn sie hat es – wie allerdings noch sehr wenige Medizinerinnen – ganz an die Spitze geschafft. Seit 2012 ist sie die ärztliche Direktorin der Landes-Nervenklinik Wagner Jauregg in Linz. „Die guten Karrieren ergeben sich immer Schritt für Schritt, wenn man mit Vergnügen und Kraft hineingeht.“ Diese Kraft werden auch die ersten Studenten der Medizinfakultät in Linz brauchen, denn Medizin ist ein sehr lernintensives Fach. „Man muss bereit sein, sich Unmengen an Wissen anzueignen“, weiß Georg M. Huemer. „Medizin ist eine Wissenschaft, die sich immer weiterentwickelt und nicht nur ein handwerklich routinemäßiges Ausüben von einmal Gelerntem“, ergänzt Gabriele Sachs. Die Bereitschaft zum kritischen Rückfragen und lebenslangen Lernen sei daher unerlässlich. Wer also eine Karriere als Mediziner anstrebt, der braucht neben naturwissenschaftlichem Interesse, Durchhaltevermögen, Fleiß, Talent und der Fähigkeit, sich für die richtige Fachrichtung zu entscheiden, auch einen ausgeprägten Innovationsgedanken. „Man muss den Drang haben, Methoden weiterzuentwickeln und sie zu verbessern“, sagt Huemer. Als Chirurg sei es zudem wichtig, eine gewisse manuelle Geschicklichkeit mitzubringen. Der Eignungstest für das Medizinstudium sei hingegen, so Huemer, nicht wirklich die Antwort auf die Frage: Bin ich geeignet, Arzt zu werden oder nicht? „Dieser Test ist zwar eine gewisse Vorbereitung auf das lernintensive Studium, aber wer ihn besteht, ist nicht gleichzeitig ein guter Arzt – umgekehrt wäre jemand, der ihn nicht besteht, vielleicht kein schlechter Mediziner“, so der Chirurg. Auch Ärztekammer- Präsident Peter Niedermoser sieht den Test eher kritisch: „Beim Test werden Dinge abgeprüft wie räumliches Sehen und Zusammenhänge verstehen. Ein guter Mediziner muss aber nicht nur in diesen Bereichen gut sein. Es geht auch um Empathie, damit man sich in andere Menschen hineinversetzen kann.“

Therapie: Synergien nutzen

Am 4. Juli findet heuer der schriftliche Aufnahmetest für das Medizinstudium statt – die JKU Linz rechnet mit fünf bis sechs Mal so vielen Anmeldungen wie Studienplätze zur Verfügung stehen, also mit circa 300 bis 360 Anmeldungen. Die Schwerpunkte der Medizinischen Fakultät in Linz werden die Klinische Altersforschung sowie die Versorgungsforschung sein. „Die besondere Chance für Oberösterreich liegt im hohen technologischen und innovativen Potential“, sagt Gabriele Sachs. Als Ärztliche Direktorin der Landes-Nervenklinik bekommt auch sie den Ärztemangel zu spüren: „Wir sind natürlich in einem Wettbewerb um die besten Köpfe mit Österreich, der Schweiz und Deutschland.“ Es gehe daher darum, gute Arbeitsbedingungen zu schaffen. „Aber auch darum, dass man neugierige Köpfe motiviert, für die medizinische Fakultät nach Linz zu kommen, um dort etwas Innovatives und Einzigartiges aufzubauen. Ich bin optimistisch“, sagt Sachs. Sie ist überzeugt, dass der Standort Oberösterreich sehr profitieren wird von der neuen Fakultät. „Oberösterreich hat viele Spitäler, die sich jetzt schon weit über den Status eines reinen Versorgungskrankenhauses hinaus entwickelt haben.“ Außerdem hält sie es für möglich, eine moderne, innovative Medizinfakultät zu begründen, die auch insgesamt in Österreich von Vorteil sein kann, wo man moderne Strategien in der Ausbildung, in der Forschung und in der Patientenversorgung wirklich erproben kann.

Die Vorteile eines Universitätskrankenhauses werden aber nicht nur die Patienten spüren. „Sondern auch Hersteller medizinnaher und medizintechnischer Produkte sowie der Forschungsstandort. Dadurch schaffen wir regionales Wirtschaftswachstum und regionale Arbeitsplätze“, so Wirtschaftslandesrat Michael Strugl. Es sei davon auszugehen, dass sich durch die zusätzliche Fakultät neue Firmen im Bereich der medizinnahen Forschung ansiedeln und somit zusätzliche Arbeitsplätze entstehen werden. Wer also den Aufnahmetest zum Studium der Humanmedizin im Juli nicht schafft, dem bleiben noch viele andere Möglichkeiten, um in Oberösterreich eine Karriere im Gesundheits- und Medizinbereich zu starten._

Georg M. Huemer

Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie am AKH Linz, Privat-Ordination in Linz und Wien, Dozent

Für Naturwissenschaft hat sich der gebürtige Linzer immer schon interessiert, da war ein Medizinstudium naheliegend. Auch dass er Chirurg werden möchte, war ihm schnell klar, die Spezialisierung auf Plastische Chirurgie passierte zufällig: „Ein Praktikum während des Studiums in diesem Bereich war wie eine Erkenntnis für mich.“ Und damit bewies er auch das Talent, sich für das richtige Fach zu entscheiden, denn die manuelle Arbeit liegt ihm: „Als Plastischer Chirurg braucht man eine Liebe zum Detail, Geduld und Mut. Aber auch eine gewisse Demut vor der Arbeit, Draufgängertum ist nicht angebracht.“ Neben all diesen Voraussetzungen bringt Georg Huemer noch etwas Wesentliches mit: Einen ungeheuren Innovationsgeist, welcher ihm schon einige Auszeichnungen einbrachte.

Das Wichtigste sei ihm aber die Freude an seinem Beruf. „Ich bin stolz darauf, dass ich als Plastischer Chirurg nicht nur als Schönheitsdoktor wahrgenommen werde.“ In der Rekonstruktiven Chirurgie stehen oft große Operationen am Plan, die auch Großes bewirken können, wie etwa die Wiederherstellung einer funktionsfähigen Hand oder die Rekonstruktion der weiblichen Brust bei Krebspatientinnen. „Eine Brust aus dem Nichts zu formen ist chirurgisch und technisch gesehen sehr viel aufwendiger als zum Beispiel eine Brust zu verjüngen, verkleinern oder vergrößern.“ Die Tatsache, dass auch sehr große Operationen zu seinem Alltag gehören, bringe den Vorteil mit sich, dass ihn kleinere Operationen in keiner Weise stressen und er gelassen in den OP-Saal gehen kann. „Was nicht heißt, dass eine Schönheitsoperation weniger Bedeutung hat“, so Huemer. Man müsse jeden Patienten mit seinem individuellen Problem wichtig nehmen und stets das bestmögliche Ergebnis anstreben. „Plastische Chirurgie wird oft belächelt. Aber Plastische Chirurgie heißt, Lebensqualität zurückgeben oder steigern. Das ist doch eines der schönsten Dinge, die man machen kann!“

Ein so hohes medizinisches Niveau erreiche man aber nur durch immensen Einsatz. Eine Sieben-Tage-Woche ist für den Linzer also nichts Ungewöhnliches – neben seinem 40-Stunden-Job am AKH und seiner Arbeit als Dozent führt er auch noch zwei Ordinationen in Linz und Wien. Zeit für seine Familie – Georg Huemer ist Vater von Zwillingen – findet er dennoch. „Die muss man sich einfach nehmen.“

Gabriele Sachs

Ärztliche Direktorin der LNK Wagner Jauregg Linz, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin, Klinische Psychologin, Psychotherapeutin, Außerordentliche Universitätsprofessorin, Mitglied des Universitätsrates der JKU

Wie wirken Medikamente? Eine Frage, die Gabriele Sachs immer schon interessierte. Ebenso wie die umfassende Behandlung von Erkrankungen in der Nervenheilkunde und die Vielfalt von biologischen, soziologischen und psychologischen Faktoren. Eine gute Voraussetzung für eine Medizinerin und Psychologin. Kommen dann noch Leistung, Neugierde, Engagement und Ausdauer hinzu, ist eine erfolgreiche Karriere fast schon vorprogrammiert. „Ich hatte das Glück, immer eine meinen persönlichen Interessen entsprechende Position zu bekommen. Wesentlich dafür sind folgende Eigenschaften: die Freude an der Tätigkeit, Nachhaltigkeit und Veränderungsbereitschaft. Man muss bereit sein, auf neue Entwicklungsmöglichkeiten einzugehen und festgefahrene Routinen verlassen zu können“, erklärt die gebürtige Julbacherin. Bereit für eine Veränderung war Gabriele Sachs auch 2012, als sie die ärztliche Direktion der LNK Wagner Jauregg übernommen hat. „Wichtig ist in meiner Position Organisationsstrukturen zu optimieren“. Ihr Aufgabengebiet umfasst aber auch die Umsetzung von modernen Therapien und die Definition von Leitlinien für eine gute medizinische Praxis.

Zuvor war Gabriele Sachs leitende Oberärztin an der Station und Ambulanz für Psychotherapie an der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Medizinischen Universität Wien. Nun hat sie ihren Lebensmittelpunkt wieder zurück nach Oberösterreich verlegt. Und hier will sie auch einiges bewegen: „Die Landes-Nerven-Klinik hat mich von Anfang an beeindruckt. Hochspezialisierte Abteilungen und modernste Technik gewährleisten eine Patientenversorgung auf dem neuesten Stand der Wissenschaft und Technik. Um dies weiterhin zu ermöglichen ist es mein Ziel, neueste Forschungsergebnisse in den verschiedenen Fachgebieten unter Berücksichtigung der gesundheitsökonomischen Bedingungen in die bestehenden Arbeitsabläufe zu implementieren.“

Lösungsorientiertes Arbeiten mache eine gute Medizinerin aus, so Sachs. Es gehe aber auch darum, sich um eine gute Balance zwischen den wichtigen Dingen im Leben zu bemühen – das Privat- und Berufsleben. „Das bedeutet für mich, die Vielfalt des Lebens zu genießen.“

Daniela Gattringer

Leiterin des Instituts für physikalische Medizin und Rehabilitation am KH der Barmherzigen Schwestern in Linz

„Ich wollte immer etwas mit dem Bewegungsapparat machen – und mit Menschen“, erinnert sich Daniela Gattringer. Schon der Biologie-Unterricht faszinierte sie und ihr Wunsch war es, etwas Positives für den Menschen zu bewirken. Also ein Sozialberuf, der mit Gesundheit zu tun hat. Kein Wunder, dass sie sich für ein Medizin-Studium entschieden hat – so wie übrigens immer mehr Frauen. „Die Medizin wird zunehmend weiblicher, bis ganz nach oben zu den Spitzenpositionen dünnt sich das aber aus“, sagt Gattringer. „Ich hatte aber nie Nachteile dadurch, dass ich eine Frau bin. Ich denke, wenn jemand etwas kann, ein Ziel hat und das auch verfolgt, kann er dieses auch erreichen.“ Dafür ist die gebürtige Linzerin das beste Beispiel. Seit 2012 ist sie Leiterin der Organisationseinheit Physikalische Medizin und Rehabilitation am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern. „Ich war immer sehr zielstrebig. Man muss die Chancen, die sich auftun, aber auch nützen“, so Gattringer.

Leicht war es dennoch nicht immer. „Durchhaltevermögen und eine gewisse Zähheit ist gefordert. Aufgeben ist nicht meine Art.“ Wer an einem Medizinstudium interessiert ist, dem empfiehlt sie, vorweg ein Praktikum zu machen und sich den Krankenhausbetrieb anzusehen. „Zwischen den Vorstellungen und dem, wie die Medizin im Alltag aussieht, gibt es schon Unterschiede.“

Die neue Medizin-Fakultät in Linz

Eine Potenzialanalyse des Gesundheits-Clusters soll zeigen, welche Nutzeneffekte sich durch die Etablierung eines Studiums der Humanmedizin in Linz ergeben:

  • Erhöhung regionaler Wertschöpfung und Schaffung neuer Arbeitsplätze
  • Stärkung des Innovationssystems
  • Ansiedlung neuer Betriebe
  • Sicherung und Weiterentwicklung durch Branchenvielfalt
  • Sicherung und Weiterentwicklung der qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung

Studium der Humanmedizin an der JKU

Das Bachelorstudium Humanmedizin wird in Kooperation mit der Medizinischen Universität Graz abgehalten. Zunächst sind 60 Studienanfänger je Studienjahr geplant, diese Kapazität wird innerhalb von acht Jahren auf 300 Studienanfänger je Studienjahr ausgebaut. Das aufbauende Masterstudium Humanmedizin wird gänzlich an der JKU durchgeführt, umfasst 6 Semester und schließt mit dem akademischen Grad des Dr.med.univ. ab. Das Masterstudium Humanmedizin startet voraussichtlich mit Wintersemester 2017/18.

  • Internet-Anmeldung für das Aufnahmeverfahren: 1. März bis 31. März 2014
  • Schriftlicher Test: 4. Juli 2014 an der JKU Linz Zulassung zum Bachelorstudium (nach bestandenem Aufnahmeverfahren): 25. August bis 12. September 2014

Schwerpunkte der Medizinischen Fakultät Linz

  • Klinische Altersforschung
  • Versorgungsforschung Synergien mit bestehenden Fakultäten
  • Studieninteressierte können sich unter www.jku.at/human- medizin über die laufenden Entwicklungen informieren.

#Ähnliche Artikel

Das Erfolgsrezept für Recruiting

Während Iris Schmidt als AMS-OÖ-Landesgeschäftsführerin Unternehmen aufklären will, warum Pre- und Onboardingprozesse sowie Zwischenmenschliches bei der Suche nach Fachkräften entscheidend sein können, ist Elina Koran das beste Beispiel dafür. Sie ist Industriekauffrau-Lehrling bei TRUMPF Maschinen Austria und hat sich wegen des wertschätzenden Umgangs für ihren jetzigen Arbeitgeber und gegen sechs andere Zusagen entschieden. Ein Gespräch über die Arbeitgebermarke – bei Thunfischsteak mit Erbsenpüree und Wokgemüse.

„Transformation hat keinen Anfang und kein Ende“

Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Und was macht unsere Einzigartigkeit aus? Beim Spezialprofilehersteller Welser Profile aus Niederösterreich hat man sich vor einigen Jahren auf eine Reise begeben. Auf eine Transformationsreise, die ganz stark auf dem aufbaut, was vergangene Generationen bereits geleistet haben, und darüber reflektiert, wie ein attraktives Zukunftsbild für die kommenden Generationen aussehen kann.

Worüber ich gerade nachdenke …

Carolin Anne Schiebel ist Speakerin, Coach, Netzwerkerin und Fotografin. Aktuell drehen sich die meisten ihrer Gedanken um die Organisation des Female Empowerment Festivals, das am 10. November in der Linzer Tabakfabrik stattfinden wird.

Melanie meint ... manchmal wäre ich gerne ein Drogenboss!

Denn dann hätte ich ein exaktes Verständnis davon, wie ich erfolgreich führe, dabei agil und flexibel bleibe und meine Netzwerke ständig innoviere und vorantreibe. Klingt komisch? Ist natürlich auch nur mit einem Augenzwinkern zu betrachten, aber mal ganz ehrlich – es gibt vieles, was wir von ungewöhnlichen Vorbildern für unseren Export und die Logistik lernen können. Neugierig geworden?

Susanna sagt ... Bewegung

Ich schreibe gerade im Stehen. Das liegt an meiner Uhr. Die piepst und vibriert, wenn ich zu lange in Sitzposition verweile. Eigentlich sollte ich im Gehen schreiben, denn von den 10.000 Schritten bin ich wortwörtlich meilenweit entfernt. Super, dass uns die Digitalisierung nun so wunderbare Innovationen gebracht hat, damit wir uns gesünder verhalten. Oder? Physiotherapeut Gernot Schweizer sieht das nicht ganz so super. „Wir werden immer digital dementer und digital gefühlloser“, warnt er. Und meint damit, dass wir verlernt haben, auf unseren Körper zu hören. Dabei wüsste der sehr genau, was wir brauchen. Ja, das wüssten wir generell. Wir wüssten auch, dass unser Gesundheits- und Pflegesystem dringend Veränderungen brauchen. An Konzepten würde es auch gar nicht mangeln. Aber solange es uns selbst nicht betrifft, bleiben wir mal lieber sitzen. Okay. Fangen wir bei uns selbst an. Ich geh dann mal ein paar Schritte - bis zur Kaffeemaschine (Die Uhr schweigt. Und meinen Körper bringe ich selbst zum Schweigen - denn der sagt mir eigentlich, dass ich schon genug Tassen für heute hatte.)

Melanie meint .. es soll "menscheln"

New Work – ein Buzzword, das mittlerweile fast schon abgedroschen wirkt. Meint es nur Homeoffice und neuartige Bürokonzepte, verfehlt es auch seine eigentliche Intention: Die Arbeitswelten für alle so gestalten, dass wir uns entfalten können, gleichberechtigte Teilhabemöglichkeiten haben und den Puls der Zukunft fühlen. Ich persönlich wünsche mir, dass es dabei „menschelt“ und wir unsere individuellen Bedürfnisse an unsere Jobs mit all dem in Einklang bringen können, was uns als Gesellschaft voranbringt. Inspirationen gefällig? Einfach weiterblättern und staunen!

David denkt ... bunt statt schwarz-weiß, bitte!

Klimaschutz. Im Moment scheidet kaum ein Thema so sehr die Geister wie die Diskussion um eine nachhaltige Lebensweise und auch darüber, was sie wirklich bedeutet. Im Großen, auf der internationalen politischen Bühne. Wie auch im Kleinen, wenn verschiedene Meinungen im Alltag aufeinander krachen. Etwa wenn Menschen, die im Auto auf dem Weg zur Arbeit sind, schnell rotsehen, wenn „Klimakleber:innen“ mit ihrem grünen Ansinnen die Straße blockieren. Zu ernsthaften Kollisionen kam es zum Glück (noch) nicht – liegt wohl an den orangen Warnwesten –, dennoch sind sie nur eine Frage der Zeit. Doch eine lebenswerte Welt für morgen entsteht nur dann, wenn entlang verhärteter Konfliktlinien die Positionen verhandelbar bleiben – und zwar auf beiden Seiten. Wie viele bunte Akzente wir in diesem schwarz-weißen Denken setzen wollen und können, muss jede:r für sich entscheiden. Statt uns selbst grün und blau zu ärgern, haben wir uns dazu entschieden, genau dafür in diesem Kapitel einige Farbtupfen in Form von Vorbildern, Meinungen und neuen Trends für euch einzufangen. Viel Spaß beim Lesen!

Valentin vertieft: Karrierefaktor Grillabend

Achtung, dieses Gedankenspiel dürfte wohl vielen nicht gefallen: Schon bald könnte es sein, dass viele hochqualifizierte Akademiker:innen umschulen müssen – um in Fabrikhallen oder handwerklichen Betrieben zu schuften. Denn während Juraexamen und medizinische Zulassungsprüfungen für ChatGPT schon jetzt kaum noch ein Problem sind und die KI auch beim Erschaffen von kreativen Texten und Kunstwerken den Menschen längst Konkurrenz macht, werden komplexe physische Arbeiten auf absehbare Zeit unersetzbar bleiben. Die Entwicklung entsprechender Roboter kommt der ständig steigenden Leistungsfähigkeit der KI nicht hinterher. Möglicherweise werden geschickte Handwerker also bald die besten Karriere– und Aufstiegsmöglichkeiten haben. Wer weiß? Sicher ist hingegen, dass menschliche Interaktion und direkter Kundenkontakt in Zukunft noch wichtiger werden. Dort kann die KI nicht mit uns mithalten. Soziale Kompetenzen und menschliches Gespür gewinnen also an Bedeutung und entwickeln sich zu den wichtigsten Skills. Und die lassen sich bekanntlich am besten schulen, indem man Zeit mit seinen Mitmenschen verbringt, zuhört, plaudert, streitet, diskutiert, flirtet. Ein Faktor, den es zu bedenken gilt, wenn du das nächste Mal vor der Entscheidung stehst, einen lauen Sommerabend lieber weiterbildend vor dem Bildschirm oder mit Freund:innen bei einem gemütlichen Grillabend im Garten zu verbringen. Für die Karriere könnte langfristig zweiteres förderlicher sein.

BETTINA, wie erfinden wir das Rad neu?

Der Arbeitsmarkt hat sich gedreht. Hin zum Arbeitnehmermarkt. Vor allem in der Technik- und IT-Branche können sich die Talente heute aussuchen, wo und auch wie sie arbeiten möchten. Mit alten Methoden gewinnt man diese Menschen daher nicht mehr. Bettina Kern, Gründerin und Geschäftsführerin von KERN engineering careers, weiß, wie sich das Rad trotz Fachkräftemangels weiterdreht und vor allem, wie es sich in Richtung Zukunft dreht. So viel vorweg: „Um im internationalen Wettbewerb mithalten zu können, müssen wir ordentlich in die Pedale treten!“

NICOLE, wie erreichen wir unsere Ziele?

Es sind die letzten 200 Meter beim Ironman. Dann spürt Nicole Hinum das, wofür sie so brennt: „Da läuft alles wie in Zeitlupe ab. Der Gedanke: Ich hab das jetzt wirklich geschafft! Da ist es nun, das große Ziel. Und der Beweis, dass ich alles schaffen kann, wenn ich es wirklich will.“ Ihr Antrieb? Ihre Leidenschaft. Mit genau dieser begleitet sie auch Unternehmen dabei, ihre Ziele mit einem klaren, starken Markenkern zu erreichen.

GERNOT, was bewegt uns (vorwärts)?

Die schlechte Nachricht zuerst: „Wir bewegen uns auf ein gesellschaftliches Desaster zu, weil wir so viel sitzen“, warnt Gernot Schweizer, Physiotherapeut, Fitness- und Konditionstrainer. Die gute Nachricht: „Es ist nie zu spät, um in Bewegung zu kommen.“

MICHI, was lernen wir vom Spitzensport?

Einen Plan B hatte sie nie. Brauchte sie auch nicht. Die Karriere von Ex-Skirennläuferin Michaela Kirchgasser ging stetig bergauf. 2018 beendete sie ihre Rennkarriere. Gewinnen kann sie seither aber immer noch, und zwar nicht nur bei Dancing Stars. Als Speakerin beim ersten Zauchensee-Summit gewinnt sie die Aufmerksamkeit der Teilnehmer:innen, wenn sie davon erzählt, worauf es ankommt, um die eigenen Ziele zu erreichen.

Auf den Punkt gebracht

Wie kann die Lehre gefördert werden? Für welche Personen ist es sinnvoll, eine Lehre zu machen? Und was möchte Monika Sandberger in ihrer neuen Führungsposition verändern? Wir haben die neue Geschäftsführerin der Initiative „zukunft.lehre.österreich.“ zum Karrieregedankensprung gebeten.

Schon mal was von „Perheystävällisyys“ gehört?

Ein Tipp: Es handelt sich dabei um etwas, das in Finnland besonders gelebt wird. Richtig, es ist die Familienfreundlichkeit! Was machen die Finn:innen denn besser, wenn es um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie geht? Und was müsste sich in Österreich am Status quo verändern? Wir haben bei Eva-Maria Schmidt, Soziologin und Ethnologin am Österreichischen Institut für Familienforschung, nachgefragt.

Geschäftsidee gesucht, Sucht gefunden

Biobrote mit kreativen Namen wie Roger Roggen oder Krustav verbunden mit aufwendiger Handwerksarbeit sind in der heimischen Handelslandschaft nicht üblich. Ein IT-Experte und ein Projektmanager in der Backstube eigentlich auch nicht, doch für die verschwägerten Unternehmer Oliver Raferzeder und Stefan Faschinger ist das ihr täglich Brot. Nachdem die Anfangszeit von Brotsüchtig nahezu so hart war wie altes Gebäck, schnuppern sie momentan am Erfolgsduft, der ähnlich süß riecht wie frische Christine Croissants aus dem Ofen.

Niemals „business as usual“

In fünfzehn Jahren hat sich Feel Events von einem Studentenparty-Veranstalter zu einer großen Eventagentur und einem Lokalbetreiber mit vier Standorten in Linz entwickelt. Mittlerweile kann man mit dem hauseigenen Catering Good Karma Gastro große Events vollständig abdecken, dabei ist man immer auf der Suche nach dem besonderen Etwas. Das Motto der Gründer hat sich nie verändert: Alles, nur nicht normal.

„Ich habe schätzen gelernt, was Eltern alles leisten“

83 Prozent aller Kinder in Österreich werden in der Karenz nur von Frauen betreut. Was wäre ein möglicher Hebel, dies zu ändern? Ganz eindeutig: Es braucht Vorbilder. Und zwar Väter, die in Karenz gehen und selbst miterleben, welche Herausforderungen dies mit sich bringt und wie wertvoll die Zeit mit den eigenen Kindern ist. Einer davon teilt seine Erfahrungen mit uns.

J&B und ihre Geschichte bei W&H

Familie und Karriere im selben Unternehmen miteinander vereinbaren? Ja, das kann klappen! Johannes und Bettina Felber haben sich beim Medizintechnikhersteller W&H kennengelernt und vor Kurzem eine Familie gegründet. Wir wollen von ihnen wissen, wie sie ihren neuen Alltag beruflich und privat managen.