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Wachstumsmotor Export

Wachstumsmotor Export

Mehr als 60 Prozent ihrer Produktion setzt die oberösterreichische Industrie auf Auslandsmärkten ab. Auch für das zweite Halbjahr 2013 und 2014 rechnet die WKOÖ mit Exportzuwächsen und einer Aufwärtsbewegung. Damit das weiterhin so bleibt, fordert Sparte Industrie-Obmann Günther Rübig von der Politik ein „vernünftiges Umfeld“ für industrielles Handeln.

Der Exportwert der oberösterreichischen Industrie lag 2012 bei etwa 23 Milliarden Euro. Wachsende Märkte in Übersee und Russland gewinnen dabei zunehmend an Bedeutung. Während die USA hinter Deutschland bereits das zweitwichtigste Exportland für die heimische Industrie ist, nehmen die Plätze neun und zehn bereits Russland und China ein.

Der produzierende Sektor (Industrie, produzierendes Gewerbe, Bauwesen) ist mit mehr als 40 Prozent regionaler Wertschöpfung der bedeutendste Wirtschaftszweig des Bundeslandes – und auf Export angewiesen. „Nur eine Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der Industrie sichert die Arbeitsplätze und den Wohlstand“, sagt Rübig.

Derzeit gäbe es keine „Waffengleichheit“ im internationalen Wettbewerb. „Wir haben einen beinharten globalen Wirtschaftskrieg, in dem wir aber benachteiligt sind“, erzählt der Obmann. Denn Österreich sei in der EU als Musterschüler bekannt, der Richtlinien besonders penibel umsetzt. Das führe zu zwangsweise höheren Kosten und unnötigem Aufwand bei Unternehmen und in der Verwaltung.

Wie wichtig die internationale Wettbewerbsfähigkeit tatsächlich ist, zeigt sich etwa am Beispiel von EPRO Gallspach. Das Unternehmen ist Spezialist für elektrotechnische Produkte, die zur Energieverteilung und Energiemessung eingesetzt werden. 37 Mitarbeiter erzielten einen Jahresumsatz von 5.3 Millionen Euro, die Exportquote liegt bei 92 Prozent. Zum Kundenkreis zählen etwa internationale Unternehmen wie Siemens, ABB, Alstrom oder Schneider Electric. „Wir sind ein reiner Nischenanbieter, unser Markt ist nicht sehr groß“, sagt Geschäftsführerin Heidemarie Doblhofer.

Im internationalen Standortvergleich ist Österreich in den vergangenen fünf Jahren von Rang 14 auf Platz 23 abgerutscht – während Nachbarländer wie die Schweiz ihre Position halten oder sogar verbessern konnten. „Wir müssen deswegen den Abwärtstrend stoppen und die Attraktivität des Standortes stärken – auf den Lorbeeren ausruhen, reicht nicht“, sagt Rübig. Die WKÖO fordert eine Reihe von Maßnahmen: Die Neugierde für Technik bereits im Kindergarten wecken, Berufsorientierung in den Schulen verbessern, neue technisch-naturwissenschaftliche Studienrichtungen an der JKU und der FH OÖ einrichten, Stiftungsprofessuren an der JKU und FH OÖ aufbauen, sichere und kostengünstige Energieversorgung garantieren, Abgaben und Steuern auf Energie nicht einseitig erhöhen und zuletzt die Vereinfachung des Steuersystems.