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Ungesunde Ernährung kostet dem Staat viel Geld

Ungesunde Ernährung kostet dem Staat viel Geld

866.000 Personen in Oberösterreich sind fettleibig und bewegungsinaktiv. Ungesunde Ernährung und mangelnde Bewegung verursachen in Oberösterreich jährlich bis zu 2,1 Milliarden Euro volkswirtschaftlichen Schaden, berechnete Friedrich Schneider, Professor der Johannes Kepler Universität Linz. Es gebe aber ein großes Einsparungspotential.

Die Zahl der übergewichtigen Personen nimmt zu. 55 Prozent der Oberösterreicher und 42 Prozent der Oberösterreicherinnen sind übergewichtig bzw. fettleibig – das sind insgesamt 866.000 Personen. Dem Staat kostete ungesunde Ernährung und mangelnde Bewegung viel Geld: In Österreich beträgt der jährliche volkswirtschaftliche Schaden zwischen 8,6 Milliarden Euro und 12,2 Milliarden Euro, für Oberösterreich sind es Kosten zwischen 1,4 Milliarden Euro und 2,1 Milliarden Euro.

Rund 60 Prozent der Kosten fallen in die Kategorie „direkte Kosten“, wo Ausgaben für Spitäler, Kuraufenthalte, Reha oder auch das Krankengeld hinzugehören, während 40 Prozent indirekte volkswirtschaftliche Kosten sind. Die zweite Kategorie werde etwa durch geringere Produktivität oder frühere Pensionierungen verursacht, sagte der Linzer Professor Friedriech Schneider bei einer Pressekonferenz.

Es gebe aber ein großes Einsparungspotential. Das Land Oberösterreich gibt jährlich 3,5 Millionen Euro für Maßnahmen zur gesunden Ernährung und mehr Bewegung aus. Diese Summe kann bereits eingespart werden, wenn 14.430 übergewichtige und fettleibige Personen ihr Verhalten ändern. Dies würde insgesamt den errechneten volkswirtschaftlichen Schaden um 15 Prozent senken.

„Gesundes Oberösterreich“

Die Projekte und Netzwerke des Landes OÖ sind unter der Dachmarke „Gesundes Oberösterreich“ zusammengefasst. Ein großer Teil der Ausgaben geht mit knapp 1,5 Millionen Euro an das Netzwerk „Gesunde Gemeinde“ mit 437 beteiligten Städten und Gemeinden. Weitere Initiativen sind verschiedene Projekte an Kindergarten und Schulen, womit 220 Kindergärten und rund 16.000 Schulkinder erreicht werden.

„Wir setzten bei den jungen Menschen an, da diese noch eher ihren Lebensstil ändern“, erklärte Landeshauptmann Josef Pühringer. Er wolle nicht mit erhobenem Zeigefinder durch das Land eilen, aber den Menschen durch verschiedene Angebote das Thema Gesundheit näher bringen. In Zukunft werden die Aktionen noch verstärkt, da im Zuge der Gesundheitsreform ein österreichweiter Präventionsfonds für die nächsten zehn Jahre beschlossen wurde. Für Oberösterreich stehen jährlich zusätzlich über 2,5 Millionen Euro zur Verfügung.

Die tägliche Turnstunde war ein großes Wahlkampfthema, sei aktuell aber nicht finanzierbar, so Pühringer: „Ich bin für eine sukzessive Einführung. Als Vorstufe soll die tägliche Bewegung in der Schule von zumindest einer viertel Stunde eingeplant werden.“